Teilnehmer der Delegation sind unter anderem Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl (ÖVP; Bild oben r.), der niederösterreichische Rot-Kreuz-Präsident Josef Schmoll und der Vizepräsident des niederösterreichischen Zivilschutzverbandes Bernhard Heinreichsberger. Seit Samstag machen sie sich selbst ein Bild der vielen Zerstörungen und besprechen, wie man den Wiederaufbau nach Kriegsende unterstützen kann.
„Es wird in Zukunft intensivere Patenschaften und Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden geben, um hier das Notwendigste für das total zerstörte Gebiet zu organisieren“, sagt Gemeindebund-Präsident Riedl gegenüber noe.ORF.at in einem Onlinevideo-Interview. Die Delegation aus Niederösterreich traf bei ihrem Besuch in Kiew auf den Vorsitzenden des Katastrophendienstes, den Minister für Gemeindeentwicklung und den Kiewer Gouverneur. Auch ein Treffen mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko stand am Montag auf der Tagesordnung.

Die Gesprächspartner in der Ukraine hätten sich sehr dankbar für das Engagement der österreichischen Bevölkerung in Sachen humanitärer Hilfe gezeigt, so Riedl. Es gebe einen „großen Willen, zur Normalität zurückzukehren und, dass die Vertriebenen wieder nach Hause kommen“ – das spüre man in jedem Gespräch, betont Riedl.
Partnerschaften mit niederösterreichischen Gemeinden
Die Delegation aus Niederösterreich ist auch nach Butscha gefahren, in jene Stadt, die im März von russischen Truppen schwer beschädigt wurde. Nach dem Rückzug der Russen am 31. März wurden in Butscha zahlreiche Leichen von Zivilisten gefunden. Die teilweise stark zerstörte Stadt sei bereits in Kontakt mit europäischen Gemeinden, um Unterstützung zu koordinieren, so Riedl. Auch niederösterreichische Städte beteiligen sich: „Vösendorf etwa mit Butscha, oder bei Bojarka ist es Wiener Neustadt“, berichtet Riedl.
Solche Gemeinde- und Städtepartnerschaften würden einen wichtigen Beitrag für Frieden, Sicherheit und Stabilität in Europa leisten, betont der Gemeindebund-Präsident. Seit vier Monaten herrscht in der Ukraine Krieg – ein Ende ist nicht in Sicht. Trotzdem sei es den Gemeinden wichtig gewesen, ein Zeichen zu setzen und persönlich zu versichern, dass man beim Wiederaufbau helfen werde, heißt es.