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Soziales

Sozialmärkte fordern Teuerungsunterstützung

Wegen der hohen Preise für Energie und Sprit, den abnehmenden Lebensmittelspenden und der gleichzeitig hohen Nachfrage, stehen die Sozialmärkte unter hohem finanziellen Druck. Sie fordern deshalb jetzt von der Politik spezielle Förderungen.

30 Prozent mehr Kunden zählen die Sozialmärkte im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür seien die hohen Lebenserhaltungskosten, auf die sich die Teuerung in fast allen Lebensbereichen auswirkt, heißt es. Die Sozialmärkte beklagen außerdem, dass die Supermärkte immer weniger Lebensmittel spenden würden. Denn die Märkte würden verstärkt darauf achten, dass am Abend weniger übrig bleibt – mehr dazu auch in „Baden sucht dringend Lebensmittelspenden“ (noe.ORF.at, 8.05.2022).

„Das ist natürlich als Nachhaltigkeitsthema gut, für unsere Kundinnen und Kunden aber weniger, weil sie dann genau hinschauen müssen, wann man etwas bekommt“, erklärt Wolfgang Brillmann, Geschäftsführer der soogut-Sozialmärkte. Speziell Obst und Grundnahrungsmittel würden immer öfter zur Mangelware, heißt es.

Sozialmarkt Leere Regale
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In vielen Sozialmärkten sind die Regale leer, weil die Spenden zurück gehen

„Brauchen Unterstützung“

Doch unter der Teuerung leiden auch die Sozialmarkt-Betreiber direkt. „Allein im Bereich der Treibstoff- und Benzinkosten rechnen wir mit Mehrkosten von 40.000 bis 50.000 Euro für die gesamte Organisation der Diözese St. Pölten“, sagt der Generalsekretär der Caritas St. Pölten, Christoph Riedl.

Die Betreiber sehen deshalb jetzt die Politik gefordert. „Wir brauchen Unterstützung in Form von Förderungen“, sagt Brillmann: „Sonst können wir das nicht mehr schaffen.“ Als Sozialunternehmen arbeite man für einen gesellschaftspolitischen Auftrag, ohne Förderungen könne der bald nicht mehr erfüllt werden, so Brillmann.