Verschiedene Bücher in Bücherei, Sujet Bibliothek
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Kultur

Image der Bibliotheken soll entstaubt werden

Mit einem neu präsentierten Maßnahmenpapier will man das Image der 260 öffentlichen Bibliotheken im Land modernisieren. Vernetzung, die Förderung der Lesekompetenz, digitale Weiterbildung und Informationsaustausch stehen im Vordergrund.

Bibliotheken gibt es bereits seit fast 4.000 Jahren. In den vergangenen Jahren hätten sich die Büchereien aber immer mehr in Richtung eines „überdachten Dorfplatzes“ in den Gemeinden entwickelt, hieß es bei dem Pressetermin am Mittwoch. „Mit dem heute präsentierten Maßnahmenpapier wollen wir die Bibliotheken unterstützen, ihr Profil schärfen aber vor allem für ihre Aufgaben der Zukunft fit machen“, sagte der zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP).

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten habe das Land Niederösterreich neue Strategien für die Bibliotheken der Zukunft entwickelt. Der Fokus des neuen Maßnahmenpapiers liegt neben Digitalisierung und einer gemeinsamen Identität der niederösterreichischen Bibliotheken auch auf dem Erreichen von Jugendlichen. „Öffentliche Bibliotheken sind gleichermaßen Lern- und Freizeitzentren als auch familienfreundliche Treffpunkte“, so Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek.

Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, Johanna Rachinger
NLK Filzwieser
Johanna Rachinger von der Österreichischen Nationalbibliothek sieht Büchereien als Erhalter des kulturellen Erbes

Mehr Spielbereiche, Digitalisierung und Weiterbildung

„Als Maßnahmen und Indikatoren gelten unter anderem der Ausbau von Spiele- und Kinderbereichen, die Multifunktionalität der Räume, die Digitalisierung, sowie Weiterbildungsprogramme für unsere Bibliothekarinnen und Bibliothekare“, so Ursula Liebmann, Geschäftsführerin von Treffpunkt Bibliothek.

Da nicht alle Bibliotheken in Niederösterreich dieselben Voraussetzungen bezüglich Lesepublikum oder der Größe des Standortes haben, wurden unterschiedliche Profile erstellt, nach denen die Bibliotheken ihre eigene Entwicklung ausrichten können. Das erste Profil fokussiert sich auf die Förderung der Lesekompetenz und der Erweiterung der Literaturangebote. Weiters ist es möglich, sich auf das Ausrichten von Gemeinschaftsaktivitäten zu konzentrieren. Dabei werden Bibliotheken zu Begegnungsorten für die Zivilbevölkerung, aber auch für Vereine und andere Organisationen. Das dritte Profil stellt die Nutzung digitaler Medien in den Vordergrund.