Zustände im AMA Schweinestall im Bezirk Korneuburg
VGT
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Chronik

Dramatische Missstände in AMA-Mastbetrieb

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat Anzeige gegen einen Schweinemastbetrieb im Bezirk Korneuburg wegen angeblicher Missstände erstattet. So sollen etwa tote Tiere unter den lebenden liegen. Es handelt sich dabei um einen AMA-zertifizierten Betrieb.

Die Bilder, die am Donnerstag vom Verein gegen Tierfabriken veröffentlicht wurden, sollen im Juni in einem Betrieb im Bezirk Korneuburg entstanden sein. Der VGT spricht von katastrophalen Zuständen mit zahllosen toten Tieren in verschiedenen Verwesungsstadien. Knochenreste würden beweisen, dass die Betreiber die toten Tiere sehr lange nicht entfernt hätten, hieß es in einer Aussendung des Vereins gegen Tierfabriken.

Seitens der zuständigen Landesabteilung Naturschutz und der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg bestätigt man Untersuchungen. Die Amtstierärztin sei an Ort und Stelle, und es werde höchstwahrscheinlich zu Anzeigen kommen, hieß es bei der BH. Diese bestätigte auch, dass es sich um einen AMA-zertifizierten Betrieb handelt.

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Man habe den Betrieb Donnerstagmittag gesperrt, so die AMA, das bedeutet, der Betreiber darf aktuell keine Tiere verkaufen, die unter dem AMA-Gütesiegel laufen. Auch eine Kontrolle will man umgehend durchführen. Bei der letzten Kontrolle 2020 sei der Betrieb in Ordnung gewesen.

Betreiber will Vorwürfe „restlos aufklären“

Der Betreiber selbst reagierte am Donnerstagnachmittag mit einer schriftlichen Stellungnahme. Eine unangekündigte Kontrolle sei durch die Amtstierärztin bereits erfolgt und „wir konnten verordnete Maßnahmen unmittelbar umsetzen“. Bei dieser Kontrolle seien keine toten Tiere vorgefunden worden.

„Leider haben wir bei einigen Schweinen ein Problem mit gegenseitigem Bebeißen. Diese Tiere haben wir jetzt in einer Krankenbox untergebracht und behandelt sowie mehr Beschäftigungsmaterial zur Verfügung gestellt“, heißt es in der Stellungnahme weiter, „ich habe auch unmittelbar meinen Betreuungstierarzt informiert, der halbjährlich eine Kontrolle durchführt. Auch er war heute bereits vor Ort.“ Gemeinsam mit dem Tierarzt und den zuständigen Behörden wolle er die Vorwürfe „restlos aufklären“.