Bereits nach drei Jahren an der Pädagogischen Hochschule sollen Studierende in Zukunft Vollzeit als Volksschullehrerin und -lehrer arbeiten können. Die restlichen zwei Jahre der Ausbildung können neben der Arbeit in einem beliebigen Zeitraum absolviert werden. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP), Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Erwin Rauscher, Rektor der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich, stellten das neue Ausbildungsmodell in der Volksschule Paudorf (Bezirk Krems) vor.
„Wichtig ist dabei, dass die Qualität der Ausbildung nicht darunter leidet“, betonte Bildungsminister Polaschek. Lehrerinnen und Lehrer müssten mehr leisten als es in ihren Kompetenzbereichen vorgesehen ist, hieß es. Themen wie Klimaschutz und Finanz- und Weiterbildung würden von den Lehrerinnen und Lehrern häufig außerhalb des Lehrplans mit den Kindern erarbeitet. Daher seien laut Polaschek Weiter- und Fortbildungen wichtig. Zudem soll es Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern erleichtert werden in den Schulen als ergänzende Kräfte zu arbeiten.
Lehrermangel nicht in allen Fächern
Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister betonte, dass der Lehrkräftemangel ganz Europa betreffe – doch nicht in allen Schulfächern. In Nebenfächern wie Geographie, Psychologie oder Geschichte gebe es ein regelrechtes Überangebot an Lehrkräften. Naturwissenschaftliche Unterrichtsfächer wie Mathematik oder Chemie seien dagegen unterbesetzt.
Für den Herbst zeigt sich Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister allerdings zuversichtlich. „Im kommenden Schuljahr sind wir gut aufgestellt, wir können die Versorgungssicherheit an Lehrerinnen und Lehrern gewährleisten“, so die Landesrätin. Schon jetzt wurden 600 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt.
Zuspruch für neues Modell
Seitens der Industriellenvereinigung zeigt man sich über das neue Ausbildungsmodell erfreut. „Wir begrüßen das neue Modell des Dualen Studiums der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich für die Lehramt-Studierenden und die damit einhergehende Steigerung des Praxisanteils in der Ausbildung. Insbesondere der synchrone Besuch von Lehrveranstaltungen begleitend zur Arbeit in der Schule ist eine wichtige Maßnahme. Dadurch wird der Praxisbezug der Studierenden gefördert und der Ausbildungsrahmen flexibler“, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich Thomas Salzer.