Dominic Thiem beim French Open am 22. Mai 2022
GEPA pictures/Patrick Steiner
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SPORT

Thiem-Antreten im September in Tulln möglich

Österreichs Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer hat Dominic Thiem in seinem erweiterten Kader für das Länderspiel am 16./17. September in Tulln gegen Pakistan aufgenommen. Auch ein Antreten beim vorher in Tulln angesetzten APT-Challengerturnier ist nicht ausgeschlossen.

Er habe bezüglich Davis Cup natürlich mit allen Spielern gesprochen, man habe sich ja auch für einen Belag (Sand, Anm.) entscheiden müssen, sagte Melzer am Montag bei einer Pressekonferenz in Tulln, Thiem sei im erweiterten Kader drinnen. „Ich kann noch nicht sagen, ob er spielt. Da muss ich die nächsten Wochen einfach abwarten“, fügte der ÖTV-Sportdirektor an.

Dass Thiem seine Teilnahme am Challenger Anfang Juli in Salzburg angekündigt hat, lässt die Agentur Champ Events, die beide Veranstaltungen in der Blumenstadt an der Donau ausrichtet, auch hoffen. „Ich wünsche ihm, dass er in Amerika lange und gut spielen wird, aber es könnte für ihn sicher ein Thema sein. Ansonsten hoffe ich, dass alle unsere Österreicher die Chance nützen“, sagte Turnierdirektor Florian Leitgeb. „Es können Tennis-Festwochen werden.“

Pressekonferenz Davis Cup und ATP Turnier in Tulln
Alex Foret
Sie präsentierten die Tullner „Tennis-Festwochen“ (v.l.): Bernhard Steinböck (TC Tulln), Bürgermeister Peter Eisenschenk, Turnierdirektor Florian Leitgeb, Organisationsleiterin Verena Spreitzer, Sportlandesrat Jochen Danninger, ÖTV-Präsident Martin Ohneberg, ÖTV-Sportdirektor und Davis-Cup-Kapitän Jürgen Melzer

Das als Niederösterreich Open geführte ATP-Challenger bilanzierte im Vorjahr mit über 4.000 Zuschauern, Niederösterreichs Sportlandesrat Jochen Danninger (ÖVP) kündigte für das heuer von 4. bis 10. September stattfindende Turnier 25 Prozent Preisnachlass für Besitzer der NÖ-Card an. Zudem soll es ein Training für Nachwuchsspieler mit den ÖTV-Stars geben.

Martin Ohneberg, der Präsident des Österreichischen Tennisverbandes, sieht das Event-Doppel als „wirtschaftlich sehr vernünftige Entscheidung“, für den Davis Cup werde die Infrastruktur des Challengers genützt. Um den Center Court wird eine Zuschauertribüne für 1.500 Personen errichtet.

Melzer: „Heimische Turniere werden immer wichtiger“

Die Wichtigkeit heimischer Tennisturniere von internationaler Bedeutung strich Melzer hervor, es helfe auch den Spielern, Reisekosten zu sparen. „Wir haben uns immer gefragt, was machen andere Länder so gut, was macht Italien so gut. Warum haben die auf einmal so viele internationale Spieler, die vorne mithalten können. Die haben einfach extrem viele Turniere, und da sind wir hinterhergehinkt.“

Heuer müsse man sich mit dem Angebot nicht verstecken. "Wir haben 19 ITF-Turniere, drei Challenger, zwei ATP-Turniere. Das ist für ein kleines Land wie Österreich definitiv herzeigbar. „Tulln kann ein kleiner Baustein sein, einen Spieler weiterzubringen.“ Er freue sich, dass es „zwei richtig coole Tenniswochen“ werden.

Der Tullner Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) sprach von einer „großen Auszeichnung“. Bernhard Steinböck vom gastgebenden Verein sah nach der anfänglichen Skepsis im Vorjahr vor dem Challenger und dem dann großen Erfolg ein verändertes Stimmungsbild, man habe nun drei Brücken. „Die Donaubrücke, die Rosenbrücke und die Brücke zum internationalen Tennis.“