Bei der Hitzewelle 2019 habe österreichweit jedes zweite Unternehmen – 5.245 Betriebe – die freiwillige Möglichkeit genutzt, 39.122 Bauarbeiter bekamen damals frei. „Überall dort, wo wir die 32,5 Grad Celsius an Hitze überschreiten, mein Appell an die Arbeitgeber und die Auftraggeber: Stellt bitte die Arbeiten ein“, sagte Baugewerkschafter Rudolf Silvan am Dienstag.
Arbeiten in der Hitze sei sehr gefährlich. „Es schwächt die Konzentrationsfähigkeit, es passieren mehr Arbeitsunfälle und deshalb unser großer Appell an die Arbeitgeber, alle Maßnahmen zu setzen, um das Arbeiten unter Hitze für die Beschäftigten erträglich zu machen“, erklärte Silvan.
Rechtsanspruch gefordert
Er erinnerte daran, dass die Arbeitgeber hitzefrei erst anordnen müssen, ein automatisches Anrecht darauf existiert nämlich nicht. Bei Anwendung der Hitzeregelung gibt es eine Entgeltfortzahlung von 60 Prozent für die Arbeiterinnen und Arbeiter. Die Kosten würden dem Arbeitgeber vollständig von der Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungskasse (BUAK) bezahlt. Angesichts des Klimawandels forderte der Gewerkschafter eine Gesetzesänderung. Nötig sei ein genereller Rechtsanspruch auf die Hitzefrei-Regelung.