An Hitzetagen mit Temperaturen von über 30 Grad sei das Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, um 25 Prozent höher als an kühlen Tagen, sagt Willy Konrath, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei. Besonders an solchen Tagen gelte es, die Geschwindigkeit zu drosseln, genügend Pausen einzulegen und ausreichend zu trinken.
„Wir wissen aus Erfahrung, dass Nichtrinken zu Konzentrationsschwierigkeiten führt und das erhöht natürlich die Fehlerhäufigkeit“, sagt Landeshauptfraustellvertreter Franz Schnabl (SPÖ). Wichtig sei außerdem besondere Rücksicht auf Kinder an Hitzetagen. „Niemals Kinder allein im Auto zurücklassen!“, appelliert Schnabl. Die Hitze könne, auch wenn es sich nur um fünf oder zehn Minuten handle, starke Gesundheitsschäden verursachen.
Unfallrisiko auf dem Motorrad doppelt so hoch
Im vergangenen Jahr starben 20 Menschen durch Motorradunfälle auf Niederösterreichs Straßen. „Das Risiko mit dem Motorrad schwer verletzt oder getötet zu werden ist doppelt so hoch, wie mit allen anderen Fahrzeugen“, so Konrath. Allerdings seien für die Unfälle weniger die Hitze als mangelnde Eigenverantwortung verantwortlich: „Bei diesen schweren Motorradunfällen sind es in erster Linie Alleinunfälle, die haben zu tun mit überzogener Geschwindigkeit oder mit falscher Blicktechnik“, sagt Konrath.
Massiv zugenommen haben außerdem die Unfälle mit E-Bikes. Waren 2019 noch 199 Unfälle registriert worden, so waren es 2021 bereits 349. „Das entspricht einer Steigerung von 75 Prozent in zwei Jahren“, so Konrath. Der mutmaßliche Grund sei die mangelnde Ausrüstung: Obwohl es keine Helmpflicht gibt, rät die Polizei dringend, einen Fahrradhelm zu benutzen. Außerdem sollte die Geschwindigkeit an Können, Alter und Situation angepasst werden.