Mit der Abwärme des Rotterdamer Hafens sollen in Summe 120.000 Gebäude beheizt werden. Produziert werden die Rohre für die Pipeline von Isoplus in Hohenberg (Bezirk Lilienfeld). In dem Werk erhalten die Stahlrohre die für die Fernwärmetechnik essentielle Kunststoffisolierung. „Der Wärmeverlust beträgt auf zehn Kilometern so gerade einmal ein Zehntel Grad Celsius“, erklärt Prokurist Gregor Wegerer.
Von Hohenberg werden die fertigen Rohrteile in bis zu 16 Meter langen Abschnitten auf die Bahn verladen und in die Niederlande transportiert – insgesamt sind 350 Eisenbahnwaggons notwendig. Je nach verfügbaren Zügen dauert die Fahrt zum Zielort etwa eine Woche. Vor Ort wird die Fernwärmeleitung dann zusammengebaut, verschweißt, die Nähte isoliert und in etwa einem Meter Tiefe in den Boden gegraben.

Hoher Grundwasserspiegel ist Herausforderung
Der hohe Grundwasserspiegel in den Niederlanden sei dabei eine Herausforderung, erklärt Wegerer. Wegen des feuchten Untergrunds müsste die Isolierung von besonders hoher Qualität sein, um einen Wärmeverlust zu verhindern.
Die Fernwärme-Pipeline muss auf ihrem Weg außerdem den Fluss Nieuwe Maas unterqueren. Das Rohr muss dazu durch ein Bohrloch unter dem Fluss durchgezogen werden. „Durch die Reibung mit dem Erdwerk steigen die Anforderungen an die Isolierung, die muss deutlich widerstandsfähiger sein“, erklärt Wegerer. 2023 soll „Warmtelinq“ in Betrieb gehen.