Täter und Opfer hatten sich laut Polizei über eine Singlebörse kennengelernt. Der Mann täuschte dem Opfer die Liebesbeziehung vor und erklärte, dass er in den USA eine Verlassenschaftsangelegenheit abwickeln müsse und dafür 40.000 Euro benötigen würde. Die Frau übergab das Geld persönlich in Wien einem weiteren Mann.
Der Beschuldigte bewegte die Frau darüber hinaus zu weiteren Überweisungen und dazu, Online-Gutscheine zu übermitteln. Anfang Mai erstattete die 46-Jährige schließlich Anzeige bei der Polizei in Wiener Neustadt. Seit November 2020 soll sie 54.700 Euro persönlich bzw. per Überweisung an den Täter übergeben haben.
26-Jähriger bei Geldübergabe festgenommen
Nachdem das Opfer und der Täter weiterhin per Chat und Mail in Kontakt standen und er weitere 30.000 Euro für eine angeblich bevorstehende Auszahlung von 750.000 Euro verlangte, wurde eine persönliche Geldübergabe vereinbart. Diese wurde von Beamten des Landeskriminalamts überwacht. Bei der vermeintlichen Übergabe im Bereich des Wiener Westbahnhofs wurde ein 26-Jähriger festgenommen.
Er soll das Opfer dazu veranlasst haben, das Geld auf das Konto eines ebenfalls 26-Jährigen aus Wien zu überweisen, der es wiederum an noch unbekannte Täter weiterleitete. Beide Männer zeigten sich nach der Festnahme nicht geständig. Sie wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Wien eingeliefert.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen wurde ein weiterer Mittäter ausgeforscht. Der 28-Jährige soll als Geldwäscher tätig gewesen sein und die Beute auf unterschiedliche Weise an Hintermänner übermittelt haben. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Festnahme und Hausdurchsuchungen an. Dabei konnten Bargeld in vierstelliger Höhe und ein Handy sichergestellt werden. Der 28-Jährige zeigte sich ebenfalls nicht geständig. Die Erhebungen werden vom Landeskriminalamt weitergeführt.