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Wirtschaft

Fast reibungsloser Ferienstart am Flughafen

Am ersten Tag der Sommerferien sind viele bereits in den Urlaub gestartet, dementsprechend groß war der Andrang am Flughafen. Check-in und Sicherheitskontrollen verliefen ohne große Verzögerungen. Einige AUA-Flüge wurden aber wieder gestrichen.

Ein Familienbesuch in Dänemark, eine Sprachreise nach London oder Plantschen, Entspannen und Party in Ibiza, Gran Canaria oder auf Kreta – aus all diesen Gründen sind am ersten Tag der Sommerferien viele Menschen auf den Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) gekommen.

Nach zwei Jahren Pandemie ist die Reiselust wieder groß, auch wenn der Flughafen das Vorkrisenniveau immer noch nicht erreicht hat. Derzeit liege das Passagieraufkommen im Vergleich zum Jahr 2019 bei etwa 80 Prozent, heißt es vom Flughafen.

90.000 Passagiere am ersten Ferientag

90.000 Passagiere wurden am ersten Ferientag abgefertigt – es herrschte zwar geschäftiges Treiben, von einem großen Ansturm oder Reisechaos kann aber keine Rede sein. Der Flughafen scheint für den Andrang gut gerüstet zu sein, denn lange Warteschlangen sind bei einem Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Samstagvormittag nirgendwo zu sehen. „Zur Morgenspitze musste man natürlich ein bisschen beim Check-in warten, aber das ist nichts Außergewöhnliches. Bei der Sicherheitskontrolle gab es praktisch überhaupt keine Wartezeiten“, betont Flughafen-Vorstand Julian Jäger.

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Bei der Sicherheitskontrolle am Terminal 2 kam es am Samstagvormittag kaum zu Wartezeiten

Vor allem im Vergleich zu anderen europäischen Flughäfen, wo es zuletzt immer wieder an Personal fehle, könne man in Schwechat „ausgezeichnet zufrieden“ sein, so Jäger. Der Flughafen-Vorstand empfiehlt in Zeiten eines hohen Reiseaufkommens jedenfalls rechtzeitig am Flughafen zu sein, „wenn man einen Koffer aufgibt, zwei bis zweieinhalb Stunden vorher.“

Holpriger Start in den Urlaub

Aber auch an vergleichsweise ruhigen Tagen verläuft der Start in den Urlaub nicht immer reibungslos, wie auch das Beispiel von Ingrid Längle aus Mauerbach bei Wien (Bezirk St. Pölten) zeigt. „Ich wollte für drei Tage nach Köln, wurde inzwischen drei Mal umgebucht, dann stand ich am Gate und konnte wieder nicht fliegen. Jetzt versuche ich, eine Stornierung zu erwirken, aber da schickt man mich auch hin und her.“

Die Berichte über Dutzende gestrichene Flüge auf europäischen Flughäfen verunsichern auch andere Reisende, wie etwa Alexandra Koch aus Berlin. „Am Morgen haben wir gleich mal auf das Handy geschaut, ob der Flug auch wirklich stattfindet. Gott sei Dank ist alles gut gelaufen für uns.“

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Geschäftiges Treiben, aber kein Reisechaos: So sah es am Samstag am Flughafen Schwechat aus

Nicht so gut läuft es seit dem letzten Wochenende für den ein oder anderen AUA-Passagier. Immer wieder müssen Flüge gestrichen werden, weil CoV-bedingt Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter fehlen. Am Samstag sind insgesamt 20 Verbindungen von und nach Wien betroffen, hinzu kommen zwei Flüge nach bzw. von Lyon (Frankreich), die einem Streik zum Opfer gefallen sind.

AUA: Stellen abgebaut, aber auch Flotte verkleinert

Wie es in den nächsten Tagen und Wochen weitergeht, hänge stark von der weiteren Entwicklung der Corona-Situation ab, heißt es von der AUA. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter habe man grundsätzlich jedenfalls genug. Man habe seit Ausbruch der Corona-Pandemie zwar 300 Flugbegleiterinnen-Stellen abgebaut, aber gleichzeitig auch die Flotte verkleinert, teilt ein Sprecher der Austrian Airlines mit.

Dennoch spricht der AUA-Betriebsrat von einer angespannten Situation. Man habe zwar zusätzliche Stewards und Stewardessen eingestellt, aber „das geht nicht von heute auf morgen. Die Ausbildung dauert ungefähr sechs Wochen. Bis die insgesamt 200 zusätzlichen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter an Bord sind, wird es noch ein bisschen dauern“, betont Rainer Stratberger, Vorsitzer des Betriebsrats Bord.

Spätestens im August sollen laut Stratberger alle neuen Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter an Bord der AUA-Maschinen unterwegs sein. Spätestens ab dann sollte sich die Lage wieder entspannen. Auf einen früheren Zeitpunkt hoffen sowohl die AUA, die jede Menge Entschädigungszahlungen leisten muss, als auch die Passagiere, die vor allem eines wollen: abheben in Richtung Urlaub.