24-stunden-Pflege Wien
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Politik

Pflegereform: Mikl-Leitner fordert Nachbesserung

Teile der Pflegereform sollen kommende Woche im Nationalrat beschlossen werden. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ortet darin einen „großen Fehler“. Wichtige Berufsgruppen seien bei den geplanten Gehaltserhöhungen nicht bedacht worden.

Die Gehaltserhöhungen für Pflegeberufe sollen 2022 und 2023 als monatlicher Bonus ausbezahlt werden und etwa einem zusätzlichen Monatsgehalt entsprechen. Der Bund will dafür 520 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Konkret betreffe die „Lücke“ in der Pflegereform die 24-Stunden-Pflegekräfte und Heimhilfen, sagt Mikl-Leitner. Diese Berufsgruppen sind nämlich im geplanten Paket von den Gehaltserhöhungen ausgeschlossen, weil sie rechtlich in die Kategorie der Sozialbetreuungsberufe und nicht in die Pflegeberufe fallen.

„Das sind aber vor allem auch jene Pflegekräfte, die einen wesentlichen Teil in der Pflege stemmen. Ich halte es deshalb für wichtig, dass auch diese Gruppen eine Gehaltserhöhung bekommen, und erwarte mir daher, dass diese ungerechte Lücke vom Bund noch geschlossen wird“, fordert Mikl-Leitner am Sonntag gegenüber noe.ORF.at.

„Pflegeberufe brauchen ordentliches Gehalt“

In Niederösterreich seien derzeit etwa 3.500 Menschen aus der 24-Stunden-Betreuung und Heimhilfe betroffen, die von den Gehaltserhöhungen nicht profitieren würden. Diese Pflegekräfte seien aber eine wesentliche Stütze in den Pflegeheimen bzw. in der mobilen Pflege und müssten „in gerechter Form berücksichtigt werden“, fordert Mikl-Leitner.

In diesem Zusammenhang sei es auch nötig, nicht nur für den Moment an die Pflegekräfte zu denken, sondern auch weiter in die Zukunft zu blicken. „Es ist natürlich auch wichtig, die Pflegeberufe generell attraktiv zu gestalten, und dazu gehört unbedingt ein ordentliches Gehalt“, meint die Landeshauptfrau auch mit Blick auf die Situation des Arbeitsmarktes.