Ärztin zieht Spritze für Covidimpfung auf
APA/Barbara Gindl
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Coronavirus

Nachfrage nach CoV-Impfungen steigt

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen geht derzeit weiter nach oben. Das wirkt sich auch bei den Impfzahlen aus. Die Nachfrage nach einer Coronavirus-Impfung ist zuletzt um rund 60 Prozent gestiegen, das zeigt eine aktuelle Erhebung von Notruf Niederösterreich.

In der vergangenen Woche (27.6. bis 3.7.2022) haben sich 7.725 Menschen in Niederösterreich gegen das Coronavirus impfen lassen. In der Woche davor (20. bis 26.6.2022) waren es 4.885, das ist eine Steigerung um 58 Prozent. Die vierte Impfung wurde 4.190 Mal verabreicht. Das ist nicht viel, laut Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich liegt das aber daran, dass bei vielen Personen noch die dritte Impfung wirke. Immerhin erhielten die meisten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher den dritten Stich zwischen Jänner und März.

Impfabstand berechnen:

Dieser Impfabstandsrechner unterstützt bei Unklarheiten, wann eine Impfung empfohlen und sinnvoll ist.

Empfehlung für 65 plus sowie Risikopatienten

Empfohlen wird die Auffrischungsimpfung vom Nationalen Impfgremium für Personen über 65 Jahre sowie für Risikopatienten. Dazu zählen unter anderem Menschen mit Diabetes oder starkem Übergewicht. Die Auffrischung wird frühestens vier Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen, jedenfalls aber sechs Monate nach der dritten Impfung.

Aber auch wer nicht zu diesen Gruppen gehört, kann sich impfen lassen, erklärt Susanne Rabady von der Karl Landsteiner Universität in Krems: „Alle anderen, die gerne geschützt sein möchten, sollen sich impfen lassen. Man kann nicht ‚überimpfen‘. Man muss sich vor der Impfung nicht fürchten. Der einzige Effekt ist, dass die vierte Impfung auch über die Monate wieder an Wirksamkeit verliert.“

Expertin empfiehlt, nicht auf neuen Impfstoff zu warten

Die Medizinerin befürwortet einen aufrechten Impfschutz mit den derzeit vorhandenen Impfstoffen, wann es nämlich eine Impfung gegen die Omikron-Variante geben wird, ist derzeit unklar. „Wie das aussieht ohne Impfung, das kann man sich in Hongkong anschauen, wo es heuer im Frühjahr eine massive Omikron-Welle mit vielen schweren Verläufen gab. Omikron ist bei uns auch deshalb relativ mild verlaufen, weil eben sehr viele von uns geimpft oder genesen sind“, erklärt Rabady.

Und selbst wenn die Verläufe mild sind, gibt es da noch die Corona-Langzeitfolgen. So würde eine große Studie aus England zeigen, dass bei Omikron etwa fünf Prozent an Long Covid erkranken und über mehrere Wochen oder Monate nicht leistungsfähig sind.

Impfung auch ohne Anmeldung möglich

Anmeldungen für eine Impfung sind möglich, aber nicht nötig. Man kann zu den Öffnungszeiten, das sind mittwochs und freitags von 14.00 bis 19.00 Uhr, in jedes der neun Landes-Impfzentren in Amstetten, Gmünd, Gerasdorf (Bezirk Korneuburg), Horn, Mistelbach, St. Pölten, Tulln, Vösendorf (Bezirk Mödling) und Wiener Neustadt kommen, so Stefan Spielbichler. Sollte die Nachfrage weiter steigen, könne man die Öffnungszeiten kurzfristig ausweiten. Personal sei genug vorhanden, heißt es bei Notruf Niederösterreich.