Wichtiger Handlungsort des Projekts LIFE+ Auenwildnis Wachau: der Pritzenauer Arm. FŸr die Flutmulde wurde der Treppelweg auf einer LŠnge von 80 Metern auf Mittelwasser abgesenkt und beiderseits mit befahrbaren Rampen versehen. Dadurch gibt es hier jetzt bei WasserstŠnden Ÿber Mittelwasser einen dritten †berstršmbereich von der Donau in den Nebenarm. D.h.: mehr Dynamisierung.
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Umwelt

Wachau erhält Auenwildnis zurück

In der Wachau ist in den vergangenen sieben Jahren eine 50 Hektar große Auenwildnis entstanden. Am Donaubogen zwischen Rührsdorf und Rossatz wurden etwa Gewässer zusammengeschlossen, das Ufer rückgebaut und der Auwald aufgeforstet.

Amphibien sind empfindliche Aubewohner. Deren Bestände waren in der Wachau über Jahre und Jahrzehnte stark zurückgegangen. Nun gibt es etwa 50 neue Tümpel und Laichgewässer. Unke oder Donau-Kammmolche sollen damit wieder bessere Lebens- und Fortpflanzungsbedingungen vorfinden.

Im Zuge der Renaturierung wurden in den vergangenen Jahren 300.000 Kubikmeter Schotter und Erde bewegt und 5.000 Schwarzpappeln gepflanzt. Die Kunst der Renaturierung an der Donau sei es, die Leinwand zu bereiten, auf der die eigentliche Künstlerin – die Natur – wieder aus eigener Kraft gestalten dürfe, heißt es in einer Aussendung der Österreichischen Wasserstraßen-Gesellschaft Viadonau.

Nebenarm an die Donau angebunden

Im Zentrum des Projekts stand die Wiederanbindung des Schopperstatter Nebenarms an die Donau. Hier können sich nun wieder natürliche Flach- und Steilufer und natürlicher Auwald herausbilden. Durch die ganzjährige Anbindung des 1,6 Kilometer langen Nebenarms und den Bau von abwechslungsreichen Uferstrukturen entstehen Jungfischhabitate und Wintereinstände für strömungsliebende Fische wie Barbe, Hasel, Huchen und Nerfling.

Spektakel fŸr Kinder und Fische – AnlŠsslich der Feierlichkeiten zu LIFE+ Auenwildnis Wachau wurden gemeinsam mit Kindern aus der Region von den Expertinnen und Experten der UniversitŠt fŸr Bodenkultur Wien (BOKU) nachgezŸchtete Sterlets in einen Nebenarm entlassen, um den Sterletbestand weiter zu stŠrken.
viadonau / Martin Skopal / Skopal Medien eU
Anlässlich der Feierlichkeiten wurden gemeinsam mit Kindern aus der Region von den Expertinnen und Experten der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) nachgezüchtete Sterlets in einen Nebenarm entlassen, um den Sterletbestand weiter zu stärken.

Mit solchen Projekten würde man außerdem dabei helfen, ein Stück ursprüngliche Donaunatur wiederherzustellen, sagt Viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler. Man stärke damit die Natur sowie die eigenen Zukunftsperspektiven, denn es sei auch ein besonderer Naherholungsraum entstanden. Der Abschluss des EU-geförderten Projekts „LIFE+ Auenwildnis Wachau“ konnte nun gefeiert werden.

„Wegweiser in die Zukunft“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) ist überzeugt: „Mit den Erfolgen des Projekts, das den konsequenten Entwicklungsweg vorangegangener Umweltprojekte wie LIFE+ Mostviertel Wachau fortgesetzt hat, steht die Donau hier als Wegweiser in die Zukunft einer auch auf europäischer Ebene geforderten verantwortungsvoll entwickelten Wasserstraße."

Zugleich sieht Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) darin ein wichtiges Projekt im Kampf gegen den Klimawandel, „gerade heute, da für viele Menschen Naturschutz auch die Verbesserung des eigenen Lebensraums und der Lebensqualität bedeutet.“ Mit der Ausweisung der Naturschutzgebiete Schönbühler Insel und Pritzenau bekommt die Wachau nun 50 Hektar Auenwildnis dazu.

Invasive Arten zurückgedrängt

Das Projekt LIFE+ Auenwildnis Wachau steht für die Entwicklung und den Schutz einer donautypischen Aulandschaft. Es galt daher, invasive Pflanzenarten zurückzudrängen, sodass heimische geschützte Arten hier wieder Entfaltungsräume vorfinden. Deshalb wurden etwa 20.000 Eschenahorn und Robinien geringelt – dabei wird die Rinde auf eine Weise entnommen, die auf Dauer zum Absterben der Bäume führt. Zusätzlich wurde der Japanische Staudenknöterich entfernt und Springkraut gemäht.