Nach zwei Staatsmeistertiteln schaffte es Felix Teiretzbacher aus St. Pölten nun in den Olymp der Kaffeeröster. „Ich bin hingefahren mit der Einstellung, eine Top-Platzierung zu machen. Aber dass ich den ersten Platz mache, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt der frischgebackene Weltmeister. „Ich war wirklich überwältigt“, so Teiretzbacher.
Die Staatsmeister aus 21 Nationen nahmen an dem Wettbewerb teil. Röstmeisterschaften gibt es in Österreich erst seit 2019. Schon damals fuhr der St. Pöltner als amtierender Staatsmeister zur Weltmeisterschaft. „Bei meinem ersten Antreten habe ich eine Platzierung im letzten Drittel geschafft. Wenigsten wurde ich nicht Letzter“, lacht der Weltmeister. Nun hat der 43-Jährige erstmals den Weltmeistertitel im Kaffeerösten nach Österreich gebracht.
Seit zehn Jahren ist Felix Teiretzbacher Kaffeeröster in St. Pölten. Auch wenn er viel Erfahrung mitbringt: eine Weltmeisterschaft hat andere Gesetze. In Mailand kennen die Teilnehmer die Kaffeesorten nicht und auch nicht die Maschine, mit der die Bohnen geröstet werden. „Man muss der Jury auch einen Röstplan abgeben. Ich muss schon vorher wissen, mit welcher Temperatur die Bohnen geröstet werden, welche Röstfarbe sie haben, wie der Kaffee schmecken wird. Diese Beschreibung muss dann bei der Blindverkostung perfekt passen“, sagt Teiretzbacher.
WM-Röstung schmeckt nach Beeren und Karamell
Seine Röstung schmeckte unter anderem nach Himbeeren, Brombeeren und Karamell. „Die Jury war begeistert. Ich habe mit drei Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten gewonnen. Das ist schon eindeutig“, so der 43-jährige.
Mittlerweile muss er rund um die Uhr E-Mails und Telefonate beantworten. Der Kaffeeweltmeister bekommt Anfragen aus Europa, China oder Indonesien. Die Firmen wollen bei ihm nicht nur Kaffee einkaufen, sie wollen bei ihm auch das Kaffeerösten lernen. „Es hat viele überrascht, dass ein Österreicher gewonnen hat, weil wir in der internationalen Kaffeeszene noch eher unscheinbar sind. Den Weltmeistertitel zu tragen macht mich sehr stolz.“