Verschiedene Sorten Schweinefleisch (vorne) und Rindfleisch liegen in einer Fleischtheke in einem Supermarkt
APA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Chronik

Weniger Fleisch essen für viele unvorstellbar

Schnitzel, Schweinsbraten, Tafelspitz – die österreichische Küche spart wahrlich nicht mit Fleischgerichten. In einer Umfrage gibt der Großteil der Befragten an, dass zu viel Fleisch gegessen wird, aber verzichten würde kaum jemand darauf, so das Institut Marketagent.

Zu hoher Fleischkonsum verkürzt das Leben, er erhöht das Risiko für Krebs und schadet dem Klima. Das dürfte nun ausreichend bekannt sein, denn in der Studie geben zwei Drittel der befragten Österreicherinnen und Österreicher an, dass die Menschen ihren Fleischkonsum einschränken und die Haltungsbedingungen von Nutztieren verbessert werden sollten.

Nur sich selbst dafür einsetzen würden sie nicht. Drei Viertel der 800 Befragten konsumieren mehrmals in der Woche Fleisch oder Wurst. Am liebsten wird Huhn verzehrt (61 Prozent), dahinter folgen Schwein (37 Prozent) und Rind bzw. Kalb (34 Prozent). Nur 27 Prozent können sich vorstellen, ganz darauf zu verzichten. In Produkten wie Tofu oder Soja sieht nur jeder Fünfte einen adäquaten Ersatz für Fleisch.

Skeptische Haltung gegenüber Werbung

Bei drei von zehn meldet sich hin und wieder das schlechte Gewissen, wenn sie ein Stück Fleisch verzehren. Nur 41 Prozent glauben, dass die Haltungsbedingungen für Tiere in Österreich gut sind. Dem in der Werbung oft vermittelten Bild traut man nicht: „Mehr als jeder Zweite zweifelt daran, dass die Tiere wirklich immer so frei auf Weiden und Almen grasen dürfen, wie es in TV-Spots, auf Plakaten & Co. gezeigt wird“, heißt es in den Umfrageergebnissen.

Der Geschäftsführer des Instituts Marketagent mit Sitz in Baden, Thomas Schwabl, sieht hier eine Diskrepanz: Einerseits werde gefordert, dass die Menschen weniger Fleisch essen und mehr auf das Tierwohl geachtet wird, andererseits würde nur ein sehr kleiner Teil der Befragten selbst auf Fleisch verzichten. Zudem konnten sich 24 Prozent vorstellen, ein Tier eigenhändig zu schlachten.