Das „Haus der Digitalisierung“ nimmt innen und außen immer mehr erkennbare Form an – auch für Laien. Zwar sind an vielen Stellen die Belüftungsschächte und Kabelleitungen noch unverkleidet, Schulungsräume, Büros und Räume für Meetings lassen sich aber schon sehr gut in ihrer späteren Form erahnen.
Am 10. Mai des Vorjahres fand der Spatenstich für das „Haus der Digitalisierung“ statt – etwas mehr als ein Jahr und rund 83.000 Arbeitsstunden später befindet sich dieses Großprojekt mittlerweile auf der Zielgeraden. Die finalen Ausbauarbeiten laufen auf Hochtouren, aber es zeigt sich bereits jetzt, wie beeindruckend dieses futuristische Gebäude mit seinen außergewöhnlichen Möglichkeiten nach der Fertigstellung sein wird.
Bereits vor Baubeginn wurde das Projekt von der Europäischen Union ausgezeichnet. „Ökologisches und ressourcenschonendes Bauen sei ein Gebot der Stunde“, betonte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Das Gebäude sei zertifiziert als „klimaaktiv“ und nach neuesten technischen Standards errichtet. Gemeinsam mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) machte sich Danninger diese Woche auf dem Campus-Gelände in Tulln ein umfassendes Bild von den Baufortschritten.
Digitale Welt durchdringt viele Lebensbereiche
Anfangs sei die zunehmende Durchdringung des Alltags und des Berufslebens durch die Digitalisierung von Ängsten, Zweifeln und Ablehnung begleitet gewesen. Doch gerade die Phasen während der Lockdowns und Homeoffice-Regelungen durch die Pandemie hätten der Digitalisierung neuen Schub verliehen.
„Viele haben gemeint, dass durch die digitale Welt tausende Arbeitsplätze verloren gingen. Heute wissen wir: Es ist ganz anders. Die Digitalisierung hilft uns, Produktionen aufrecht zu erhalten und Arbeitsplätze abzusichern“, erläuterte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner nach dem Baustellenrundgang.
„Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit – wer fit für die Digitalisierung ist, ist auch für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet. In Niederösterreich haben wir daher ein ganzes Bündel an Maßnahmen und Angeboten entwickelt, um die digitale Transformation der heimischen Wirtschaft zu beschleunigen – ganz aktuell zum Beispiel das Impulsprogramm ‚digi4Wirtschaft‘", ergänzte Mikl-Leitner.
Serviceleistungen und wechselnde Ausstellungen
Ein Hauptaugenmerk des Gesamtprojekts „Haus der Digitalisierung" liegt auf der Unterstützung niederösterreichischer Unternehmen. „Mit dem ‚Haus der Digitalisierung‘, das wir aktuell mit einem Budget von über 33,5 Millionen Euro in Tulln errichten, wollen wir den kleineren und mittleren Betrieben in Niederösterreich Möglichkeiten aufzeigen, damit sie sich noch intensiver mit den Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung befassen und so das Beste für ihren Betrieb und ihre Mitarbeiter herausholen“, erklärte Landesrat Jochen Danninger, der für Digitalisierung zuständig ist.
Eine jährlich wechselnde Ausstellung soll die Digitalisierung erlebbar machen, so die Ankündigung. Durch das Zusammenspiel von Österreichs größtem 360-Grad-LED-Screen mit der beeindruckenden Architektur des Showrooms sowie Lichtinszenierung und innovativen Exponate soll beim Publikum ein "Wow-Effekt erzeugt werden“, ist Danninger überzeugt. Mit der Eröffnung des realen „Hauses der Digitalisierung“ 2023 startet auch die erste Ausstellung im Showroom: eine multimediale Inszenierung zum Thema „Mensch & Maschine“. Spätestens im Frühjahr 2023 soll das Haus eröffnet werden können.