Elektroauto beim Aufladen an einer E-Tankstelle
APA/HELMUT FOHRINGER
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Verkehr

Bezirk Zwettl hat höchstes Plus bei E-Autos

In keinem Bezirk Niederösterreichs wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr Elektroautos zugelassen als in Zwettl. Damit liegt der Waldviertler Bezirk laut VCÖ im österreichweiten Vergleich im absoluten Spitzenfeld.

In Niederösterreich sind Elektroautos sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen immer beliebter und werden zunehmend mehr gekauft, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.

Elektro-Autos haben im ersten Halbjahr 2022 im Bezirk Zwettl 22,3 Prozent der Neuanmeldungen ausgemacht. Damit liegt der Bezirk Zwettl landesweit an der Spitze und bundesweit auf Platz fünf. Im niederösterreichweiten Vergleich liegt Zwettl deutlich voran, Platz zwei geht an den Bezirk St. Pölten Land mit 16,3 Prozent neu zugelassener E-Autos vor dem Bezirk Mistelbach mit 16,1 Prozent. Schlusslicht ist die Stadt Wiener Neustadt mit 8,5 Prozent.

Unter den bundesweit ersten vier Bezirken findet sich nur ein weiterer Landbezirk – und zwar Rohrbach in Oberösterreich mit Platz drei. Die übrigen Spitzenbezirke für E-Autos liegen allesamt in Wien.

Hohe Energiepreise machen E-Pkw attraktiver

Dass die Zahlen zuletzt stark gestiegen sind, führt Lina Mosshammer, Expertin der Mobilitätsorganbisation VCÖ, auch auf die extrem hohen Spritpreise zurück. Der Betrieb eines E-Autos kostet im Vergleich zu einem Auto mit Verbrennungsmotor derzeit im Schnitt nur ein Drittel, so Mosshammer. Laut Umweltbundesamt würden E-Pkw für 100 Kilometer Fahrt im Schnitt 21 Kilowattstunden (kWh) Energie benötigen, Benzin- und Diesel-Pkw mit umgerechnet 66 kWh dreimal so viel.

Auch die CO2-Bilanz von Elektroautos ist inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung deutlich besser als jene von Pkw mit Verbrennungsmotor. Mit österreichischem Strom-Mix (inklusive Stromimport) verursachen E-Pkw in der Gesamtbilanz im Schnitt um 58 Prozent weniger CO2 als Benzin- und Diesel-Pkw, rechnet der VCÖ vor. Wird nur Ökostrom getankt, liegt die CO2-Belastung sogar um 74 Prozent geringer.

Umstrittene Steuerbegünstigungen für Firmenautos

Der Großteil der Neuwagen wird nach wie vor auf Firmen zugelassen. Einmal mehr fordert der VCÖ, die Steuerbegünstigung von Firmenwagen, die mit Diesel oder Benzin fahren, rasch zu beenden. „Um die Energiewende bei der Autoflotte zu beschleunigen, ist es daher wichtig, bei den Firmenwagen anzusetzen“, betont Mosshammer.