Ob Fahrdienstleister, Verschieber, Triebfahrzeugführer oder Wagenmeister – bei den ÖBB gibt es einen hohen Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bereits im Vorjahr nahmen die ÖBB 4.000 neue Beschäftigte auf, heuer sollen es noch einmal so viele sein. Mit dem Bildungscampus wurde nun ein „österreichweites Kompetenzzentrum für Eisenbahnberufe“ geschaffen, heißt es. 75 Millionen Euro wurden investiert.
Zwar startete der Schulungsbetrieb in St. Pölten bereits zu Ostern, nun wurde der Bildungscampus aber auch offiziell von ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Andreas Matthä, Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) eröffnet. Es sei gelungen, „eine Verbindung zwischen ‚handfesten‘ Schaustücken und Modellanlagen auf der einen Seite und modernsten, digitalen Lehrmethoden auf der anderen Seite zu schaffen“, so der ÖBB-Vorstandsvorsitzende.
St. Pölten als Ausbildungszentrum
Verkehrslandesrat Schleritzko betonte, dass das Land Niederösterreich mit dem ÖBB-Bildungscampus ein weiteres Ausbildungszentrum bekomme, „wo jungen und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ÖBB eine Möglichkeit geboten wird, sich weiterzubilden und tatkräftig die Mobilität der Zukunft in Niederösterreich mitzugestalten.“

Bürgermeister Stadler sprach von einer Aufwertung St. Pöltens als Bildungsstandort. „Damit wird St. Pölten zu einem Ausbildungszentrum für das Eisenbahnwesen, wo von der Lehre bis zum Hochschulstudium das Bildungsangebot abgedeckt ist“, so Stadler.
Täglich Unterricht für rund 550 Personen
Laut den ÖBB würde der neue Campus im Bereich der Eisenbahnbildung neue Maßstäbe setzen. Seit April würden täglich rund 550 Personen unterrichtet. Am Standort St. Pölten erfolge die Aus- und Fortbildung der eisenbahnspezifischen Berufe sowie eine Vielzahl an Schulungen, wie etwa das richtige Verhalten im Gleisbereich, heißt es.
Der Bildungscampus liegt zwischen den St. Pöltner Bahnhöfen Alpenbahnhof und Porschestraße in der Nähe der Mariazellerstraße. Er besteht aus einem Seminar- und einem Nächtigungstrakt. Konkret gibt es 30 Seminarräume und 15 spezielle Ausbildungsräume mit Lehrstellwerken, Modellanlagen oder auch Simulationsanlagen. Darüber hinaus verfügt der Campus über 240 Einzelzimmer, in denen die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer übernachten können. Ebenso befinden sich am Campus eine Lehrmodellhalle bzw. eine Gleisbauhalle.