Die Zahl der Schulabmeldungen hatte sich im vergangenen Herbst in Niederösterreich verdoppelt. Zwar sind von den zu Schuljahresbeginn 2.049 abgemeldeten Schülerinnen und Schülern rund 70 wieder in den Unterricht zurück gekehrt, trotzdem blieb die Zahl der zu Hause unterrichteten Kinder deutlich höher als in normalen Jahren – mehr dazu in Zahl der Schulabmeldungen verdoppelt (noe.ORF.at; 17.09.2021).
Zum Vorrücken in die nächsthöhere Schulstufe und um im Heimunterricht verbleiben zu können, müssen Schülerinnen und Schüler am Schuljahresende den Lernfortschritt in behördlich abgenommenen Externistenprüfungen unter Beweis stellen. Laut Bildungsministerium waren in Niederösterreich dazu 1.390 Schülerinnen und Schüler gesetzlich verpflichtet, nicht mehr schulpflichtige Kinder konnten die Prüfungen zusätzlich freiwillig ablegen. In Niederösterreich haben diese Prüfungen nur 59,1 Prozent positiv absolviert.
Tatsächlich durchgefallen sind allerdings nur 7,1 Prozent, der weitaus größere Teil ist gar nicht erst zur Prüfung erschienen (21,8 Prozent). Der Rest war etwa aus Aufenthaltsrechtlichen Gründen von den Prüfungen befreit. Warum heuer gut ein Fünftel den Prüfungen fern geblieben ist, darüber könne man derzeit nur mutmaßen, so ein Sprecher von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP).
Schüler müssen zurück in öffentlichen Unterricht
Für 401 Schülerinnen und Schüler, die entweder nicht bestanden haben oder nicht angetreten sind, geht es damit im kommenden Schuljahr zurück in den öffentlichen Unterricht. Die nicht bestandene Schulstufe muss wiederholt werden. „Sollten sie im Herbst nicht in der Schule erscheinen, ist das eine Schulpflichtsverletzung und wird geahndet“, erklärt Andreas Jilly, der Sprecher von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Die niederösterreichische Bildungsdirektion prognostiziert, dass die Zahl der Abmeldungen für das kommende Schuljahr geringer ausfallen dürfte als heuer.
Im Bundesländervergleich liegt Niederösterreich mit einer Positivrate von 59,1 Prozent leicht über dem Bundesschnitt von 54,5 Prozent. Die besten Resultate gab es mit 71 Prozent positiv absolvierter Externistenprüfungen in Vorarlberg, die schlechtesten Ergebnisse mit 37,7 Prozent in Tirol.