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Umwelt & Klima

138 Zonen für PV-Großanlagen festgelegt

Um für die Errichtung von Photovoltaikgroßanlagen einen entsprechenden Rahmen zu haben, sind in Niederösterreich nun 138 Zonen definiert worden, in denen Großanlagen auf Freiflächen errichtet werden dürfen. Die Begutachtung soll noch im Sommer stattfinden.

Die Gesamtfläche der geplanten Zonen umfasst 1.288 Hektar – das entspricht einer Fläche von ca. 1.800 Fußballfeldern. Zum Vergleich: Alle bestehenden Anlagen derzeit sind etwa 500 Hektar groß. Vorgesehen hat man für die Zonen weniger wertvolle Böden. Ackerland oder Naturschutzgebiete kommen nicht infrage.

Vor dem Hintergrund einer möglichen Ernährungskrise müssten die guten Böden geschont werden, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Es gehe in den Zonen um Deponien oder Straßenrandflächen, also Flächen, die schon beansprucht worden seien – für die großen Anlagen. Generell gehe es darum, keine neuen Flächen zu verbauen. Dächer seien daher die erste Wahl für PV-Anlagen.

Gemeinden können Zonen ablehnen

Wenn eine Gemeinde die jetzt vorgeschlagene Zonierung für eine Großanlage (von zwei bis fünf Hektar, wenn es ein Ökologiekonzept gibt auch zehn Hektar) nicht will, dann kommt sie auch nicht. Eine PV-Anlage im großen Format verändere die Landschaft, sagt Johannes Pressl (ÖVP), Präsident des niederösterreichischen Gemeindebundes. Es sei wichtig, das mit der Bevölkerung auszudiskutieren und im Gemeinderat dann eine demokratische Willensbildung zustande zu bringen, so Pressl.

Pernkopf schaut sich Plan an
NLK Filzwieser
Johannes Pressl, Stephan Pernkopf und Herbert Greisberger stellten den Zonenplan vor

Insgesamt nimmt der Anteil der Stromproduktion aus PV-Anlagen zu. Derzeit gebe es rund 60.000 Photovoltaikanlagen im Land, erzeugt werde damit Strom für etwa 190.000 Haushalte. Es gebe bereits Zeiten, in denen bis zu 25 Prozent der gesamten Stromversorgung in Niederösterreich mit PV-Strom erzeugt werden, betonte Herbert Greisberger, der Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ. Bis 2030 soll die Sonnenstromleistung von derzeit 660 auf 2.000 Gigawattstunden erhöht werden.

Wunsch nach einfacheren Förderungen

Im Sinne eines raschen Ausbaues der erneuerbaren Energie fordert Landeshauptfrau-Stellvertreter Pernkopf auch einfachere Förderungen vom Bund. „Wer eine fertige PV-Anlage vom Fachunternehmen installiert hat, der soll mit der Rechnung zum Finanzamt gehen und damit seine Förderung erhalten“, so Pernkopf.

Die vorgeschlagenen Zonen für PV-Großanlagen werden nun an die Gemeinden übermittelt und sollen dann acht Wochen zur Begutachtung aufliegen.