Tag gegen Ertrinken
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Chronik

Hochsaison für Rettungsschwimmer

Die Zahl der Nichtschwimmer nimmt zu, dadurch steigt auch die Gefahr von Badeunfällen. Darauf macht der Arbeiter-Samariter Bund (ASBÖ) anlässlich des heutigen „Tages gegen das Ertrinken“ aufmerksam. Für Rettungsschwimmer herrscht derzeit Hochsaison.

Die Zeit im Freibad oder an einem See sollte eigentlich Entspannung bringen. Doch immer wieder kommt es zu Unfällen, die die Idylle jäh beenden. Manche davon enden auch tödlich: Den Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) zufolge ertrinken österreichweit jährlich 40 bis 50 Menschen. Besonders gefährdet sind Kinder, denn hierzulande kann jedes zehnte Kind nicht schwimmen.

Das weiß auch ASBÖ-Rettungsschwimmerin Safia El-Hadidi, die als Schwimmlehrerin für Volksschulen und Vereine tätig ist. Die Lage habe sich vor allem in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der CoV-Pandemie verschlechtert, als die Schwimmbäder zeitweise geschlossen waren. „Das betrifft vor allem die Kinder, die mit dem Schwimmen beginnen. Circa ab vier Jahren kann man das Kind in einen Schwimmkurs geben und jetzt liegt das Einstiegsalter eher bei sechs, sieben oder acht Jahren“, erzählt sie.

Kinder nie aus den Augen lassen

Ein Teufelskreis, denn je älter die Kinder sind, desto schwerer falle es ihnen, schwimmen zu lernen, sagt El-Hadidi. Doch egal, wie alt das Kind ist, ein Schwimmkurs sollte auf jeden Fall absolviert werden, wird seitens des ASBÖ betont. Immerhin ist Ertrinken bei Kindern unter vier Jahren die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache.

Aber auch, wenn das eigene Kind bereits schwimmen kann, sollte man es in der Nähe von Wasser nie aus den Augen lassen. „Das Problem ist: Kinder ertrinken lautlos. Und egal, ob sie schwimmen können oder nicht, Kinder können auch in einem Gewässer, in dem sie stehen können, ertrinken. Das passiert recht schnell“, hält El-Hadidi fest.

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Für Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer herrscht derzeit Hochsaison

Auch Erwachsenen rät die Rettungsschwimmerin: „Nie alleine schwimmen gehen, weil wenn man alleine schwimmen geht, bekommt das natürlich kein Mensch mit. Wenn man zu zweit ist, kann der Zweite wenigstens andere um Hilfe bitten.“ Ebenso könne man helfen, indem man Menschen in Not einen Schwimmreifen oder ein Stand Up Paddle zuwirft. So könnten auch Nichtschwimmer Hilfe leisten.

Eine solche Schwimmhilfe sollte man generell immer mit ins Wasser nehmen, wird empfohlen: „Das machen wir Rettungsschwimmer auch, wir binden uns sogenannte Schwimmbojen dran. Wenn man eine Pause braucht, kann man sich daran festhalten“, sagt Safia El-Hadidi.