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IG Schwarza
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Umwelt & Klima

Ziegen und Schafe fressen invasive Pflanzen

Seit Anfang Mai treiben sich im Bezirk Neunkirchen entlang der Schwarza Ziegen und Schafe herum. Dabei fressen die Tiere stark wuchernde Pflanzen, die zunehmend für Probleme sorgen. Die „natürlichen Rasenmäher“ bringen zugleich eine Kostenersparnis.

Der japanische Knöterich und das Springkraut haben mehrere Gemeinsamkeiten: Es handelt sich einerseits um stark wuchernde und andererseits um invasive Pflanzen, also jene, die ihrer Umgebung durchaus schaden können.

Ihre dritte Gemeinsamkeit hat sich die Interessensgemeinschaft Schwarza (IG Schwarz) zu Nutze gemacht: Beide Pflanzen stehen auf der Speisekarte von Ziegen und Schafen. Seit Anfang Mai sind die Tiere nun am Schwarza-Ufer bei Putzmannsdorf (Bezirk Neunkirchen) unterwegs, lassen sich die Pflanzen schmecken und sorgen nebenbei für eine natürliche Rodung.

Handzahme Ziegen

Bevor die Tiere zum Einsatz kamen, musste der Wasseruferverband in diesem Gebiet Totalrodungen vornehmen – dabei handelt es sich um eine Maßnahme zum Hochwasserschutz. Die IG Schwarz machte sich jedoch auf die Suche nach einer anderen Methode. Schon bald stellte sich heraus, dass eben Ziegen und Schafe die wuchernden Pflanzen reduzieren könnten. Die Interessensgemeinschaft brachte ihre Idee beim Kärntner Award für Biodiversität ein – und erzielte damit gleich den ersten Platz.

„Nachdem wir gewonnen hatten, haben wir uns auf die Suche nach handzahmen Ziegen gemacht. Wir wurden bei einem Ziegenbauern fündig, der die Tiere mit einem Flascherl aufgezogen hat“, erzählt IG Schwarza-Mitglied Martin Kurz gegenüber noe.ORF.at. Während sich die Begeisterung bei Gemeinden und Wasseruferverband anfangs noch in Grenzen hielt, habe sich die Stimmung laut Kurz mittlerweile komplett gedreht.

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Die IG Schwarza mit zwei der „natürlichen Rasenmäher“ im Arm

Zu Beginn waren sechs Ziegen und sieben Schafe als natürliche Rasenmäher im Einsatz, mittlerweile gab es jedoch sowohl bei den Ziegen als auch bei den Schafen Zuwachs. Normalerweise verbringen die Tiere etwa drei Wochen innerhalb eines 250 Meter langen Weidezauns, bevor sie ihren Standort wechseln und entlang der Schwarza weiterziehen.

Alleine sind sie dabei nur theoretisch. Täglich besucht ein Mitglied der Interessensgemeinschaft die Tiere und kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Außerdem werden die mähenden Ziegen und Schafe von Fußgängerinnen und Fußgängern, sowie Radfahrerinnen und Radfahrern bewundert.

Einsatz von Tieren bringt große Kostenersparnis

Neben dem ökologischen Mähen könne sich auch die Kostenersparnis sehen lassen, heißt es. Denn Geld für Unkrautvernichtungsmittel oder die Entsorgung von Pflanzen wird schließlich nicht (mehr) benötigt. „Die Kosten liegen zwischen 4.000 und 5.000 Euro pro Jahr für eine Strecke von fünf Kilometer“, erklärt Kurz. Beim Wasseruferverband seien für 1.200 Meter etwa 120.000 Euro budgetiert.