Container im Hafen Wien
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Wirtschaft

Betriebe erwirtschaften bestes Exportjahr

Die Statistik Austria hat kürzlich die vorläufigen Exportzahlen für das Jahr 2021 präsentiert. Mit Warenexporten von fast 25 Milliarden Euro blickt Niederösterreich auf das bisher erfolgreichste Ergebnis zurück.

Nachdem die heimischen Exporteure 2020 pandemiebedingt mit großen Herausforderungen zu kämpfen hatten, „hat unsere Exportwirtschaft 2021 den Turbo gezündet“, zieht Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) zufrieden Bilanz. In den vergangenen zehn Jahren konnte das aktuelle Ergebnis auch nur einmal annähernd erreicht werden: 2018 lag das Exportvolumen bei 23 Milliarden Euro.

Einer der Hauptgründe liegt laut einer Aussendung von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes, „in der sehr guten Exportentwicklung“ in Richtung Westeuropa, aber auch aufgrund der Exportdynamik in Ost- und Südeuropa. Mit Ungarn (Platz 2), Tschechien (Platz 4), Polen (Platz 6), der Slowakei (Platz 8) und Slowenien (Platz 10) zählen gleich fünf ost- und südosteuropäische Länder zu Niederösterreichs Top10 Exportmärkten.

Kessel, Maschinen, Anlagen

Spitzenreiter ist aber nach wie vor Deutschland, vor Ungarn und Italien. Zu den wichtigsten Exportprodukten zählen Kessel, Maschinen und Anlagen, aber auch Produkte aus Metall und Kunststoff. „In Zeiten globaler Unsicherheiten setzen die niederösterreichischen Exporteure vermehrt auf Exportmärkte in Europa, vor allem innerhalb der EU bzw. Osteuropa", erläutert Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

Mittlerweile würde jeder zweite Euro und jeder vierte Arbeitsplatz im Land mit ausländischen Handelsbeziehungen zusammenhängen. „Daher ist es auch jetzt sehr wichtig, dass Niederösterreich weiter ein global vernetzter Standort bleibt, denn dieser Weg hat Niederösterreich wohlhabend und erfolgreich gemacht“, betont Danninger.

Produkte „für den Weltmarkt“

Laut Thomas Salzer, Präsident der Industriellenvereinigung im Land, sind die Industriebetriebe „deswegen so erfolgreich, weil sie für den Weltmarkt produzieren. Es ist erfreulich, dass Geschäftsreisen im Vorjahr wieder leichter möglich waren und es so rasch wieder zu einem Aufschwung kam.“ Etwa die Hälfte des Umsatzes der heimischen Industrie würde im Ausland erwirtschaftet, viele Produktionsbetriebe haben sogar Exportquoten von mehr 90 Prozent.

Umso mehr seien die Betriebe von der aktuell unsicheren Lage am Energiemarkt betroffen. Ob alle Auslandsaufträge abgearbeitet werden können, hängt laut Salzer derzeit aber stark von der Verfügbarkeit von Gaslieferungen sowie von Rohstoffen und Vormaterialien ab – mehr dazu in Industrie blickt besorgt Richtung Herbst (noe.ORF.at; 21.7.2022).