LeoChat Service als Anwendung am Mobiltelefon
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Gesundheit

Notrufleitstelle nun per Chat erreichbar

Notruf Niederösterreich bietet jetzt einen Online-Chat an. Über LeoChat, wie sich der neue Service nennt, kann man künftig etwa auf WhatsApp einen Krankentransport anmelden oder einen Rückruf für eine telefonische Gesundheitsberatung anfordern.

Auf WhatsApp oder Facebook Nachrichten verschicken – für viele ist das alltäglich. Aber nicht nur mit Familie und Freunden kann man chatten. In Niederösterreich ist es nun möglich, sich per Chat etwa Informationen zur Coronavirus-Impfung zu holen, einen Termin für eine Gesundheitsberatung zu vereinbaren oder einen Krankentransport anzufordern. LeoChat nennt sich dieser neue Service von Notruf Niederösterreich, bei dem es vor allem um nicht dringende Anfragen gehen soll.

Bei LeoChat kommt unter anderem künstliche Intelligenz zum Einsatz, erklärt Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich. „Computer erkennen die Fragen und geben teilweise schon die Antworten oder erfassen beispielsweise die Daten wie Name oder Versicherungsnummer.“

Kommunikation per „Du“ und mit Emojis

Zusätzlich gibt es auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die Anfragen kümmern, bei denen der Chatbot nicht ausreicht. Wer im Chat „Hilfe“ schreibt, landet jedenfalls direkt bei einem der sogenannten Chatroom-Agents. Das sind eigens für diese Tätigkeit ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die eingehenden Anfragen auf einer dafür geschaffenen Oberfläche bearbeiten.

LeoChat richtet sich vor allem – aber nicht nur – an die jüngere Generation, was im Chat auch deutlich wird. Man wird etwa mit „Du“ angesprochen und Emojis kommen zum Einsatz. Außerdem bekommt man teilweise auch Sprachnachrichten mit Informationen.

Mitarbeiter des Notruf Niederösterreich
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Die sogenannten Chatroom-Agents bearbeiten die Anfragen, die via Chat bei Notruf Niederösterreich einlangen

Eine solche Leitstelle, die über Messengerdienste erreichbar ist, sei weltweit einzigartig, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Die Digitalisierung hat eine wichtige Rolle in unser aller Leben eingenommen, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Und wir wollen die Digitalisierung auch im Gesundheitsbereich nutzen“, so die Landeshauptfrau.

Auf Online-Trolle vorbereitet

Zum Chat gelangt man über die Website von Notruf Niederösterreich. Vorerst kann von Montag bis Sonntag von 7-21 Uhr gechattet werden. Künftig soll das Projekt weiter ausgebaut werden. Klar ist aber jedenfalls: Einen Notruf soll der neue Chat-Service nicht ersetzen. Bei dringenden Notfällen gilt weiterhin: 144 wählen.

Auf mögliche Trolle sei man beim neuen Projekt übrigens gut vorbereitet, meint Chwojka. „Selbstverständlich rechnen wir auch damit, dass sich einige da auch einen Spaß draus machen, aber man muss sich ja auch identifizieren, man ist ja auf Facebook und auf WhatsApp registriert.“ Man könne zwar auch Fake-Accounts einsetzen, aber diese erkenne das System sehr schnell, so Chwojka.