Malecek mit Geschwistern
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Chronik

Geschwister-Wiedersehen nach 66 Jahren

Eine Familienzusammenführung nach unglaublichen 66 Jahren gab es kürzlich in Wr. Neustadt. Der 66-jährige Walter Malecek machte mit Hilfe seiner Tochter seinen Bruder und seine Schwester ausfindig, von deren Existenz er bis dahin nicht einmal gewusst hatte.

„Vielleicht gibt es Brüder irgendwo, und eine Schwester“ – dieser Gedanke beschäftigt Walter Malecek schon lange. Der heute 66-Jährige wuchs bei seinem Vater und Großvater auf, Kontakt zu seiner Mutter hatte er nie. Im Frühjahr dieses Jahres begann seine Tochter Selina deshalb mit Nachforschungen.

Die Recherche ging in kleinen Schritten voran: Tochter Selina fand zunächst heraus, dass die Mutter bereits verstorben und in Wien begraben war. Es folgte eine E-Mail-Adresse von Personen, die das Grab betreuen. „Sie hat gesagt, ich probiere es. Meine Tochter hat dann nicht mehr locker gelassen“, schildert Malecek gegenüber noe.ORF.at. Nach einem Monat war es dann soweit: Malecek erhielt einen Anruf von der Familie seines Bruders Rene. „Das hat nicht mehr lange gedauert, dass wir uns getroffen haben“, so Malecek.

„Als ob wir uns schon ewig kennen“

Auf Maleceks Grundstück lernte er zum ersten Mal seinen Bruder und seine Schwester persönlich kennen. „Wir haben so geredet, als ob wir uns schon ewig kennen“, beschreibt Malecek. Schnell merkte er: Er versteht sich sehr gut mit seinen Geschwistern. Auch bei diesen war die Freude sehr groß, als sie von einem weiteren Bruder erfahren haben. „Ich habe mich sehr gefreut, als ich eingeladen worden bin und meinen Bruder und seine Familie kennenlernen durfte“, schildert Manuela, die Schwester von Walter Malecek.

Malecek telefoniert
ORF/Bernhard Gribitz
Die Geschwister telefonieren mittlerweile regelmäßig

Auf regelmäßige Treffen und Telefonate freuen sich alle drei Geschwister. Bei den meisten Themen sei man sich jedenfalls einig, nur ein Punkt spaltet die Gemüter, erzählt Malecek lachend: „Mein Bruder trinkt lieber Gösser und ich Puntigamer."