Mülltrennung muss gelernt sein. Oft landen Anteile in der Mülltonne, die eigentlich andernorts entsorgt werden müssen. Vor allem im städtischen Raum und in Mehrparteienhäusern wird weniger genau auf die korrekte Entsorgung geachtet. Dass Mülltrennung erlernt werden muss, trifft aber nicht nur auf Menschen, sondern auch auf moderne Computersysteme und Künstliche Intelligenz (KI) zu.
Die Firma Brantner in Krems beschäftigt sich mit der richtigen Trennung von Müll. „Das System, Wertstoffe im Müll zu erkennen, ist mittlerweile gut ausgereift“, berichtet Geschäftsführer, Christoph Pasching. „Aufgrund weltweiter Lieferschwierigkeiten fehlen aber Roboter, die die Wertstoffe vom Band holen.“

Viele Einsatzmöglichkeiten für KI
Teile der von Brantner entwickelten KI konnten schon an andere Firmen weiterverkauft werden. „Unser Vorteil ist, dass sich unser System problemlos an bestehende Abläufe anpassen kann“, so Pasching. In einer Textilreinigungsfirma erkenne das System bereits beschädigte oder verschmutzte Textilien, ein Baustoffhersteller prüfe mit dem System Paletten auf ihre Funktionsfähigkeit.
Potenzial gibt es für moderne Mülltrennungssysteme durchaus. Eine vom Land Niederösterreich in den Jahren 2018/2019 durchgeführte Erhebung ergab, dass 27,5 Prozent des Restmülls Bio-Abfälle sind. Damit landen jährlich 63.800 Tonnen biogene Abfälle fälschlicherweise im Restmüll. Insgesamt drei Millionen Euro an Wertstoffen werden jedes Jahr falsch entsorgt, müssen teuer umsortiert und abermals entsorgt werden.