1988 beging das Rollstuhltennis-Turnier in Groß-Siegharts seine Premiere – zu einer Zeit, in der der Sport noch in den Kinderschuhen steckte. Heute, 34 Jahre später, ist die Waldviertler Stadtgemeinde zu einem Fixpunkt für die besten Spielerinnen und Spieler der Welt geworden. Das Turnier zählt zu den wichtigsten im Kalender, vergleichbar etwa mit dem Wiener Stadthallenturnier bei den Gehern.
„Willkommen bei Freunden“
Für Österreichs Rollstuhltennis-Legende Martin Legner liegt das Erfolgsrezept der von rund 150 freiwilligen Mitarbeitern organisierten Veranstaltung auf der Hand. „Es ist Urlaub bei Freunden. Der große Unterschied zu anderen Turnieren ist das Familiäre. Ich liebe all die Side-Events mit Bierzelt und allem, was dazu gehört, wo auch der gesamte Ort mit eingebunden ist.“

Nach zwei Jahren Pause schlägt die Rollstuhltennis-Elite heuer wieder im Waldviertel auf. Auch der 60-jährige mehrfache Paralympics-Teilnehmer aus Tirol lässt sich eines seiner Lieblingsturniere nicht entgehen. „Ich bin seit 1990 jedes Jahr hier“, so Legner. „Groß-Siegharts ist mir in den letzten zwei Jahren extrem abgegangen, weil das Turnier jedes Mal ein Highlight ist.“
60 Spielerinnen und Spieler aus 20 Nationen
Unter dem Motto „Willkommen bei Freunden“ finden die Austrian Open in Groß-Siegharts seit vielen Jahren statt. Was als kleines Turnier begann, ist mittlerweile ein internationales Top-Event. „Es kommen Spieler aus der ganzen Welt“, so Legner. „Auch heuer sind wieder Brasilianer, Australier und Amerikaner hier. Die Begeisterung rund um das Turnier hat sich herumgesprochen. Alle wollen dabei sein.“
Insgesamt waren in den vergangenen 32 Jahren rund 1.500 Sportlerinnen und Sportler in Groß-Siegharts zu Gast. Auch heuer dürfen sich die Veranstalter wieder auf rund 60 Spielerinnen und Spieler aus 20 Nationen freuen, darunter Top-Athleten wie der Japaner Takuya Miki. Der Weltranglisten-Neunte kam im Waldviertel bislang nie über das Viertelfinale hinaus, heuer ist er großer Turnierfavorit.
Aber auch die heimischen Hoffnungen reisen mit großen Zielen an, darunter Josef Riegler aus Texing (Bezirk Melk) und Nico Langmann. Österreichs Nummer eins schaffte es bei den Austrian Open bislang nie weiter als bis ins Viertelfinale. „Für mich ist es das Saison-Highlight, es ist das große Event zu Hause. Ich fühle mich im Training sehr gut und hoffe, dass ich so weit kommen kann wie möglich“, so Langmann.
Letzter Heimsieg vor 13 Jahren
Der bis dato letzte Österreicher im Finale war 2009 Martin Legner. Damals konnte der Tiroler seinen ersten und einzigen Sieg in Groß-Siegharts feiern. „Natürlich hat man gute Erinnerungen, wenn man ein Turnier gewonnen hat“, so Legner. „Heuer bin ich froh, wenn ich eine Runde gewinnen kann. Und wenn man eine Runde gewinnt, dann will man natürlich versuchen, auch eine zweite zu gewinnen.“
Der Startschuss zur 33. Auflage der Austrian Open fällt am Mittwoch. Ab 10.30 Uhr steigen die Partien in den drei Einzelbewerben, zu denen neben den klassischen Damen- und Herren- auch die Quad-Bewerbe zählen. Die Turniersieger werden am Wochenende gekürt. Am Samstag und Sonntag steigen die Finalspiele. Insgesamt geht es für die Rollstuhltennis-Elite um 30.000 Dollar Preisgeld.