Römerschiff auf der Donau
ORF
ORF
„Kulturerbe“

Römerschiff als „Donaulimes“-Botschafter

Der „Donaulimes“ bildete die nördliche Grenze des Römischen Reichs. Heute erstreckt sich die historische Institution über mehrere Länder und ist UNESCO-Welterbe. Ein detailgetreu nachgebautes Schiff soll Bewusstsein schaffen und Begeisterung wecken.

26 Ruderer und ein Kapitän sind auf der Donau unterwegs wie einst die Römer. Das Schiff, die „Danuvina Alacris“, ist originalgetreu gebaut wie ein Patrouillenboot römischer Soldaten im vierten Jahrhundert nach Christus. Unterwegs auf dem „Donaulimes“, der früheren Flussgrenze des Römischen Reichs zu den Germanen. Kontrollierten die Römer mit diesen Booten einst die Flussgrenze im Norden des Reichs, sind dort derzeit Freiwillige unterwegs.

Sendungshinweis

„NÖ heute“, 3.8.2022

Es handelt sich um das transnationale Projekt „Living Danube Limes“, bei dem die Donau-Universität Krems mit Partnern von Deutschland bis nach Rumänien zusammenarbeitet. Das soll Länder und Menschen über die gemeinsame römische Vergangenheit verbinden.

Der „Donaulimes“ ist mittlerweile staatenübergreifendes UNESCO-Welterbe – und Niederösterreich hat mit vielen römischen Bauwerken großen Anteil daran. Die Donau-Uni engagiert sich für die Vermittlung dieses Welterbes in einem EU-Interreg-Projekt. Das Römerschiff ist Teil davon. So sollen zum Schutz und dem Erhalt der römischen Baudenkmale beigetragen und archäologische Funde am „Donaulimes“ aufbereitet werden. Gleichzeitig wolle man auch Strategien aufzeigen, um das römische Erbe touristisch nachhaltig zu nutzen, sagt Anna Kaiser vom Zentrum für Kulturgüterschutz der Donau-Universität Krems.

Römerschiff auf der Donau
ORF

Zwischenstopp in Niederösterreich

Das Römerschiff, das in Deutschland archäologischen Funden nachgebaut wurde, legt entlang der ganzen Strecke immer wieder an, auch in Niederösterreich. So können es die Bewohnerinnen und Bewohner der Regionen kennenlernen – etwa in Ardagger Markt (Bezirk Amstetten), wo Kinder das Schiff besuchen konnten. So will man Bewusstsein für die römische Vergangenheit schaffen.

Zwei Jahre wurde am Boot gebaut, teilweise mit rekonstruierten Werkzeugen. Es besteht aus Eiche und ist 18 Meter lang. Fünf Tonnen wiegt es ohne Besatzung – und mit 40 Zentimeter Tiefgang ist es fast nicht zum Kentern zu bringen, so der erfahrene Kapitän der bisherigen Strecke, Robert Martschin. Das Boot zu steuern braucht aber Können und verlangt den Ruderern einiges ab, so wie einst auch den römischen Soldaten. In mehreren Teams, die sich ablösen, wollen die Freiwilligen die Botschaft vom römischen Welterbe am Donaulimes mit der „Danuvia Alacris“ weiter bis fast ans Schwarze Meer bringen.