Chronik

13,5 Tonnen Kriegsmaterial geborgen

515 Mal ist der Entminungsdienst des Bundesheeres im ersten Halbjahr zum Fundort eines Kriegsreliktes gerufen worden, fast die Hälfte aller Einsätze fand in Niederösterreich statt. Insgesamt wurden heuer bereits 13,5 Tonnen Kriegsmaterial geborgen.

Vor leichtfertigem Umgang mit gefundener Munition wird gewarnt. Vermeintliches Kriegsmaterial soll keinesfalls berührt werden. Es gilt Abstand zu halten und die nächste Polizeidienststelle zu informieren. „Gerade in der Urlaubszeit, wenn vermehrt Wanderer in Österreichs Bergen unterwegs sind oder die Zeit in der Natur genossen wird, ist die Wahrscheinlichkeit, ein Kriegsrelikt aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg zu finden, noch höher“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).

Die meisten Bergungen im ersten Halbjahr 2022 gab es in Niederösterreich. Dort rückte der Entminungsdienst 253 Mal aus. In der Steiermark waren es 62 und in Salzburg 58 Einsätze. Burgenland und Wien folgen mit 42 und 39 Funden. In Kärnten waren es 32 Einsätze bis Juni 2022. Die wenigsten Einsätze gab es in Tirol mit 14, Salzburg mit elf und Vorarlberg mit vier Entschärfungen.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und gefundene Kriegsrelikte
APA/Bundesheer/Pusch
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei einem Besuch beim Entminungsdienst in Hölles. Österreichweit rücken die Spezialisten des Bundesheeres zwei bis drei Mal täglich aus.

Die gefundenen Kriegsrelikte aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg werden in den meisten Fällen entschärft, abtransportiert und später auf den Sprengplätzen des Bundesheeres in Großmittel (Bezirk Wiener Neustadt) und Allentsteig (Bezirk Zwettl) vernichtet. Dabei werden mehrere hundert Kilo geborgenes Kriegsmaterial auf einmal gesprengt. In besonders schwierigen Situationen vernichtet der Entminungsdienst die Relikte an Ort und Stelle.