Wenn ein Film nach einer Mehlspeise benannt ist, liegt es nahe, eine solche auch beim Schauen zu verspeisen – so war es zumindest am Donnerstag bei der Premiere von „Guglhupfgeschwader“ in Tulln. Neben den rund 400 Besucherinnen und Besucher waren auch die Filmstars Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff und die Autorin Rita Falk beim Filmstart höchstpersönlich vor Ort.
Während im echten Leben der Guglhupf meist unbekümmert verspeist werden kann, sieht es im neuesten Bayern-Krimi ganz anders aus. Dort wird auf Oma Eberhofers Guglhupfe sogar geschossen. Doch nicht nur das: Im fiktiven „Niederkaltenkirchen“ treibt die Mafia ihr Unwesen, eine Frau wird getötet und der ganze Ort verfällt ins Lottofieber. Für den entspannten Dorfpolizisten gibt es also wieder so einiges zu tun. Neben den Ermittlungen fehlt es aber auch nicht an Action, Humor und dem einen oder anderen Liebesdrama.
Unkonventioneller Eberhofer sehr beliebt
Auch im neuen Film erfreut sich die Figur Franz Eberhofer einer großen Beliebtheit. „Ich glaube, weil er recht unkonventionell ist. Und weil es ein Typ ist, der sich nichts scheißt“, erklärt Sebastian Bezzel den Zuspruch für seine Rolle. Wie auch in den Filmen davor, ermittelt er gemeinsam mit Simon Schwarz in der Rolle des Kaufhaus-Detektivs Rudi Birkenberger.
Und Birkenberger ist in „Guglhupfgeschwader“ nicht alleine unterwegs, er bringt seine neue Flamme mit. Obwohl sich die Sympathie zwischen der diskutierfreudigen Theresa und Eberhofer in Grenzen hält – zwischen dem Dorfpolizisten und Birkenberger ändert sich zum Glück nichts. „Streng genommen verändert sich die Dynamik in der Freundschaft nicht wirklich, denn der Eberhofer ist in Wirklichkeit sehr tolerant. Das wirkt gar nicht so, aber er hasst einfach alle Menschen gleich“, fasst Schwarz die Freundschaft der beiden Hauptrollen zusammen.
Im aktuellen Bayern-Krimi ist auch eine Actionszene enthalten. Was für die Zuseherinnen und Zuseher meist sehr spannend ausfällt, ist für die Darstellerinnen und Darsteller oft weniger interessant. „Action zu drehen ist in den meisten Fällen wahnsinnig langweilig. Du sitzt tagelang und sagst einen Satz in vier Stunden“, so Schwarz bei der Premiere in Tulln gegenüber noe.ORF.at.
Keine Hochzeitsglocken bei Eberhofer und Susi
Beim „Guglhupfgeschwader“ darf auch Eberhofers Freundin Susi Gmeinwieser nicht fehlen. Sie schleppt den Provinzpolizisten im aktuellen Film zur Paartherapie. Heiratsantrag ist danach trotzdem keiner in Sicht. Laut Schauspielerin Lisa Maria Potthoff ist das jedoch nicht mehr entscheidend. „Ich glaube, Susi ist gereift. Ich weiß gar nicht, ob sie sich von einer Heirat noch so abhängig machen würde. Jetzt steht auch das berufliche Vorankommen im Vordergrund“, sagt Potthoff.
Für Potthoff ist die Rolle der Susi „ein Geschenk“, wie sie in Tulln erzählt. „Ich bin von Herzen begeisterte Komödiantin. Diese Figur kann man ausloten wie sonst kaum eine komödiantische Rolle. Da kann man sich mit einer gewissen Gestik aber auch mit dem Dialekt sehr gut ausdrücken“, so Potthoff.
Weiteres Eberhofer-Buch geplant
Bei der Premiere in Tulln war auch Buch-Autorin Rita Falk dabei. Den Erfolg von Buch und Film führt sie auf die einzelnen Charaktere, aber auch auf die Besetzung zurück. „Ich glaube, dass die Leute einfach die Figuren mögen. Sie sind gerne in Niederkaltenkirchen, sie fahren gerne mit Franz Streife. Und sie mögen die Schauspieler offensichtlich sehr gerne. Das sieht man ja jetzt an der Tour", so die Autorin. Derzeit schreibt Falk bereits am zwölften Buch der Reihe, der Titel ist noch geheim.
Doch auf für Fans der Filme gibt es gute Nachrichten: „Einen machen wir auf alle Fälle noch, wie es dann weitergeht, habe ich keine Ahnung“, sagt Bezzel. An „Rehragout-Rendezvous“ wird ab September gedreht. Die Zuseherinnen und Zuseher in Tulln dürfte diese Tatsache freuen, denn auch „Guglhupfgeschwader“ kam gut an: Nach dem Film gab es gegenüber noe.ORF.at durchgehend positive Reaktionen.