Zimmerschlüssel in Hotel
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Tourismus

Nächtigungszahlen sorgen für Optimismus

Nach zwei Jahren dürfen die heimischen Tourismusbetriebe heuer wieder kräftig aufatmen. Das Sommergeschäft läuft bisher gut, wenn auch noch nicht auf dem Niveau von 2019. Auch ausländische Gäste kommen wieder vermehrt nach Niederösterreich.

Sie sind endlich wieder da: Die Niederösterreich-Urlauberinnen und Urlauber. Rund 2,8 Millionen Nächtigungen verzeichneten die niederösterreichischen Tourismusbetriebe im ersten Halbjahr 2022. Allein im Juni wurden 689.000 Nächtigungen gezählt – das entsprach um ein Drittel mehr Gäste in Niederösterreich als im Vorjahresmonat.

„Wir blicken vorsichtig optimistisch auf die nächsten Wochen und Monate. Grundsätzlich ist die Resonanz in der gesamten Tourismusbranche positiv“, sagt Christiana Hess, Marketingleiterin bei der Niederösterreich Werbung. Die stärksten Branchen sind derzeit der Kulturtourismus mit den zahlreichen Festivals, der Radtourismus und immer mehr auch Reisen mit dem Schwerpunkt Kulinarik.

Starker Anstieg bei Auslandstouristen

Besonders erleichtert ist man, dass die ausländischen Gäste wieder nach Niederösterreich zurückkehren. Im Juni konnte man bei den Nächtigungen ausländischer Touristen ein Plus von 88,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen. „Wir merken deutlich, dass die Lust auf Reisen und Ausflüge heuer wieder besonders groß ist“, sagt Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung.

Dürnstein Innenstadt
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Die Urlauber sind zurück: Nach zwei Jahren dürfen die heimischen Tourismusbetriebe heuer wieder kräftig aufatmen

In seiner Tourismusstrategie hat Niederösterreich fünf Märkte verankert. Das sind die Nachbarländer Slowakei, Tschechien, Ungarn und Deutschland, sagt Hess: „Hier vor allem der süddeutsche Raum und dann noch Österreich, wo wir speziell seit der Pandemie auch gemerkt haben, dass die Gäste aus dem Westen Österreichs sehr gerne nach Niederösterreich kommen.“

Lediglich Gäste aus Übersee bleiben eher aus

Zwar sind die Flughäfen mit Fernreisenden wieder stark ausgelastet, Gäste aus fernen Ländern bleiben in Niederösterreich dennoch weitgehend aus. „Ein bisschen schwierig gestaltet sich wirklich der Gast aus Übersee, speziell in der Wachau oder in der Schifffahrt“, erklärt die Marketingleiterin der Niederösterreich Werbung. „Das betrifft Neuseeland, Australien, den chinesischen Gast oder auch Russland. Die russischen Gäste bleiben jetzt natürlich aus.“

Dafür ist Niederösterreich weiterhin ein Land der Kurzurlaube. Durchschnittlich bleiben die Gäste zwei bis drei Nächte. Gebucht wird sehr spontan. „Man dachte, dass das ein Covid-Phänomen ist und dass sich das dann wieder gibt, aber es ist tatsächlich geblieben. Die Buchungen werden immer kurzfristiger“, sagt Hess.

Trotz guter Auslastung gebe es vielerorts noch freie Kapazitäten, ergänzt Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP): „Schnell sein lohnt sich.“ Für den Herbst zeigen sich die heimischen Betriebe durchaus optimistisch. Denn in vielen Weinregionen ist der goldene Herbst noch umsatzstärker als der Sommer.