Um den Verursacher des verheerenden Waldbrands im Vorjahr in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) zu finden, werden noch immer Handydaten ausgewertet. Laut Polizei hielten sich im Funkbereich deutlich mehr Menschen auf als bisher angenommen.
10.08.2022 15.06
10. August 2022, 15.06 Uhr
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Das Landeskriminalamt (LKA) arbeitet nach wie vor intensiv daran, den oder die Verursacher des Waldbrandes vom Oktober 2021 auszuforschen. Dafür werden die Daten eines Handymastens ausgelesen, der sich in Reichweite zu der Stelle befindet, an dem das Feuer ausgebrochen war.
Alle Telefone, die sich zum fraglichen Zeitpunkt im Funkbereich dieses Mastens aufgehalten haben, werden untersucht. Es handelt sich dabei um einen Radius von einem Kilometer. Vom LKA heißt es auf Anfrage von noe.ORF.at, dass die Auswertung weiter Zeit in Anspruch nehmen werde. Der Grund dafür ist, dass sich mehr Menschen als ursprünglich angenommen in unmittelbarer Umgebung befunden hätten.
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Am 25. Oktober 2021 brach auf dem Mittagstein bei Reichenau ein Brand ausDas Feuer breitete sich über Nacht auf 115 Hektar aus300 Feuerwehrleute waren am Nationalfeiertag zunächst im EinsatzUm eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern, wurden Schneisen in den Wald geschnittenDie Löscharbeiten in dem steilen, unwegsamen Gelände gestalteten sich schwierigDie Löscharbeiten erfolgten daher zunächst vor allem aus der LuftAn neuralgischen Punkten wurden Einsatzfahrzeuge positioniert, die verhindern sollten, dass sich das Feuer durch Funkenflug weiter ausbreiten konnteVon den teils senkrechten Felswänden stürzte immer wieder Gestein herabBereits nach wenigen Tagen wurde auf 500 Helfer täglich aufgestocktAufgrund des starken Windes flammten immer wieder Glutnester aufAls Schwerpunkt der Löscharbeiten galt die OstflankeHinsichtlich der Brandursache verdichteten sich bereits nach wenigen Tagen die Hinweise, dass eine „fremde Zündquelle“ der Auslöser gewesen sein dürfteAm Höhepunkt des Löscheinsatzes waren 16 Fluggeräte – Hubschrauber und Flugzeuge – in der LuftUnterstützung kam auch aus dem Ausland, Italien schickte etwa LöschflugzeugeAm 6. November konnte bei einer Pressekonferenz in Hirschwang das vorläufige „Brand aus“ gegeben werden
Die Polizei schließt nicht aus, dass das Feuer gelegt wurde. Die Stelle, an der der Brand ausgebrochen sein dürfte, gilt als beliebter Lagerfeuerplatz. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs galt indes wegen der Trockenheit eine Waldbrandverordnung, die offenes Feuer verbietet.
115 Hektar Wald zerstört
Der Waldbrand war am 25. Oktober 2021 am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte und der größte Waldbrand der Geschichte in Österreich – mehr dazu in „Größter Waldbrand, den es je gab“ (noe.ORF.at; 26.10.2021).
Fast 9.000 Helfer waren in Summe an Ort und Stelle. Erst nach zwei Wochen konnte am 6. November 2021 „Brand aus“ gegeben werden. Der Gesamtschaden wird mit 30 Millionen Euro beziffert. Die Arbeiten zur Wiederherstellung des Zustands vor dem Brand sind im Gange und dürften mehrere Jahrzehnte dauern – mehr dazu in Nach Brand: Jahrzehntelange Aufforstung (noe.ORF.at; 14.4.2022).
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