Waldbrand auf der Ostflanke
ORF/Pia Seiser
ORF/Pia Seiser
Chronik

Waldbrand: Schwierige Suche nach Verursacher

Um den Verursacher des verheerenden Waldbrands im Vorjahr in Hirschwang an der Rax (Bezirk Neunkirchen) zu finden, werden noch immer Handydaten ausgewertet. Laut Polizei hielten sich im Funkbereich deutlich mehr Menschen auf als bisher angenommen.

Das Landeskriminalamt (LKA) arbeitet nach wie vor intensiv daran, den oder die Verursacher des Waldbrandes vom Oktober 2021 auszuforschen. Dafür werden die Daten eines Handymastens ausgelesen, der sich in Reichweite zu der Stelle befindet, an dem das Feuer ausgebrochen war.

Alle Telefone, die sich zum fraglichen Zeitpunkt im Funkbereich dieses Mastens aufgehalten haben, werden untersucht. Es handelt sich dabei um einen Radius von einem Kilometer. Vom LKA heißt es auf Anfrage von noe.ORF.at, dass die Auswertung weiter Zeit in Anspruch nehmen werde. Der Grund dafür ist, dass sich mehr Menschen als ursprünglich angenommen in unmittelbarer Umgebung befunden hätten.

Fotostrecke mit 15 Bildern

Waldbrand an der Rax
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Am 25. Oktober 2021 brach auf dem Mittagstein bei Reichenau ein Brand aus
Waldbrand an der Rax
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Das Feuer breitete sich über Nacht auf 115 Hektar aus
Waldbrand an der Rax
Einsatzdoku/Patrik Lechner
300 Feuerwehrleute waren am Nationalfeiertag zunächst im Einsatz
Schneise im Wald
Feuerwehr
Um eine weitere Ausbreitung des Brandes zu verhindern, wurden Schneisen in den Wald geschnitten
Waldbrand Hirschwang Rax Tag 3
Matthias Fischer
Die Löscharbeiten in dem steilen, unwegsamen Gelände gestalteten sich schwierig
Polizeihubschrauber wirft Löschwasser ab beim Waldbrand in Hirschwang
ORF/Katharina Sunk
Die Löscharbeiten erfolgten daher zunächst vor allem aus der Luft
Tanklöschfahrzeug mit Wasserwerfer beim Waldbrand Hirschwang
Matthias Fischer
An neuralgischen Punkten wurden Einsatzfahrzeuge positioniert, die verhindern sollten, dass sich das Feuer durch Funkenflug weiter ausbreiten konnte
Feuerwehrmann löscht Glutnester beim Waldbrand in Hirschwang von Staumauer aus
ORF/Markus Posch
Von den teils senkrechten Felswänden stürzte immer wieder Gestein herab
Feuerwehrleute mit Pumpen beim Fluss beim Waldbrand in Hirschwang
Matthias Fischer
Bereits nach wenigen Tagen wurde auf 500 Helfer täglich aufgestockt
Waldbrand bei Hirschwang Einsatz in der Nacht von Freitag auf Samstag
Patrik Lechner/Einsatzdoku
Aufgrund des starken Windes flammten immer wieder Glutnester auf
Waldbrand bei Hirschwang Einsatz in der Nacht von Freitag auf Samstag
Patrik Lechner/Einsatzdoku
Als Schwerpunkt der Löscharbeiten galt die Ostflanke
Waldbrand in Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Hinsichtlich der Brandursache verdichteten sich bereits nach wenigen Tagen die Hinweise, dass eine „fremde Zündquelle“ der Auslöser gewesen sein dürfte
Waldbrand
ORF
Am Höhepunkt des Löscheinsatzes waren 16 Fluggeräte – Hubschrauber und Flugzeuge – in der Luft
Ein italienisches Löschungflugzeug im Einsatz
APA/EINSATZDOKU.AT
Unterstützung kam auch aus dem Ausland, Italien schickte etwa Löschflugzeuge
Bilanz PK Waldbrand
ORF / Thomas Koppensteiner
Am 6. November konnte bei einer Pressekonferenz in Hirschwang das vorläufige „Brand aus“ gegeben werden

Die Polizei schließt nicht aus, dass das Feuer gelegt wurde. Die Stelle, an der der Brand ausgebrochen sein dürfte, gilt als beliebter Lagerfeuerplatz. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs galt indes wegen der Trockenheit eine Waldbrandverordnung, die offenes Feuer verbietet.

115 Hektar Wald zerstört

Der Waldbrand war am 25. Oktober 2021 am sogenannten Mittagsteig in Hirschwang ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf etwa 115 Hektar. Feuerwehrangaben zufolge entwickelte sich in steilem und felsigem Gelände einer der aufwendigsten Löscheinsätze im Bereich der Waldbrandbekämpfung der vergangenen Jahrzehnte und der größte Waldbrand der Geschichte in Österreich – mehr dazu in „Größter Waldbrand, den es je gab“ (noe.ORF.at; 26.10.2021).

Fast 9.000 Helfer waren in Summe an Ort und Stelle. Erst nach zwei Wochen konnte am 6. November 2021 „Brand aus“ gegeben werden. Der Gesamtschaden wird mit 30 Millionen Euro beziffert. Die Arbeiten zur Wiederherstellung des Zustands vor dem Brand sind im Gange und dürften mehrere Jahrzehnte dauern – mehr dazu in Nach Brand: Jahrzehntelange Aufforstung (noe.ORF.at; 14.4.2022).