Einsatz Feuerwehr Frankreich
LFK NÖ – SID Team
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Chronik

Niederösterreichische Hilfe in Frankreich

Feuerwehrleute aus Niederösterreich helfen seit Samstag beim Löschen der verheerenden Waldbrände im südwestlichen Frankreich. Über 70 Einsatzkräfte sind angereist. Die Hauptaufgabe war am ersten Tag, Siedlungen vor dem Feuer zu schützen.

Von den beiden Chalets, die Daniel Briat in der französischen Gemeinde Belin-Beliet normalerweise an Urlauberinnen und Urlauber vermietet, ist nicht mehr viel übrig. Nur einzelne nicht brennbare Trümmer sind noch erkennbar. Das, was sich der Franzose aufgebaut hat, liegt in Schutt und Asche. „Ich habe so viel Geld hineingesteckt. Wenn ich das sehe, kann ich das gar nicht glauben“, erzählt Briat.

Mit seinem Schicksal ist Daniel Briat nicht allein, auch einige andere Häuser in der Gemeinde sind abgebrannt. Schuld an der Misere sind die verheerenden Waldbrände, die derzeit im Departement Gironde nahe Bordeaux wüten.

Zerstörte Häuser Waldbrand Frankreich
APA/AFP/GUILLAUME SOUVANT
Einige Häuser sind von den Flammen vernichtet worden

Damit nicht noch mehr Hab und Gut vernichtet wird, kämpfen die Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Flammen, und sie bekommen dabei immer mehr Unterstützung aus dem Ausland. Seit Samstag sind auch mehr als 70 niederösterreichische Feuerwehrleute im Einsatz. Die Mannschaft werde in zwei Schichten zu je 30 Mitgliedern arbeiten, „um auch Erholungsphasen nach dem körperlich hochanstrengenden Einsatz zu ermöglichen sowie eine längere Einsatzdauer pro Tag zu erreichen“, hieß es in einer Aussendung der Feuerwehr.

Waldbrand: NÖ-Feuerwehr in Frankreich

Im südwestlichen Frankreich – nahe der Metropole Bordeaux – wüten derzeit heftige Waldbrände. So heftig, dass Frankreich

Anspruchsvoller Einsatz bei Hitze

„Wir sind mit unseren Einsatzkräften in den Randzonen im Einsatz. Wir machen immer wieder Benetzungsarbeiten und löschen Spotfeuer“, erklärt Josef Huber, der Einsatzleiter der niederösterreichischen Feuerwehr in Frankreich, gegenüber noe.ORF.at. Am wichtigsten sei es, die weitere Ausbreitung des Feuers zu verhindern, so Huber. Und hierbei soll es erste Fortschritte geben. „Das Feuer konnte dank der bedeutenden eingesetzten Mittel nicht weiter vordringen“, twitterte der örtliche Präfekt.

Die körperlich anspruchsvolle Arbeit werde durch Temperaturen von über 30 Grad Celsius erschwert, heißt es von der Feuerwehr. Den niederösterreichischen Einsatzkräften biete sich in Frankreich ein erschreckendes Bild, schildert der Einsatzleiter. „Wir fahren von unserem Camp in das Einsatzgebiet circa 28 Kilometer und es ist gespenstisch, wenn wir durch die Ortschaften kommen. Die Häuser sind verlassen, keine Menschen, keine Autos. Das ist schon eine sehr komische, bedenkliche Situation.“

Einsatz Feuerwehr Frankreich
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Die niederösterreichischen Feuerwehrleute wurden schon auf der Autobahn herzlich empfangen

„Brand aus“ noch nicht in Sicht

Ein baldiges „Brand aus“ ist laut Huber nicht in Sicht. „Wir sind auf sieben Tage Einsatz eingestellt, bis die Ablöse aus Österreich kommt. Wir haben jeden Tag ein Briefing, wo uns neue Einsatzgebiete zugeteilt werden“, so Huber.

Die Situation ändere sich laufend, erzählt der Einsatzleiter. Und so kämpfen französische, deutsche, polnische und österreichische Einsatzkräfte weiter gegen die Flammen, um zu verhindern, dass andere Französinnen und Franzosen dasselbe Schicksal ereilt wie Daniel Briat, der seine Chalets durch das Feuer verloren hat.