Teatro Barocco Vorschau „Il maestro di cappella“
Bernd R. Bienert
Bernd R. Bienert
Kultur

Teatro Barocco: Oper wie im 18. Jahrhundert

Das Teatro Barocco bringt zu seinem Zehn-Jahr-Jubiläum die österreichische Erstaufführung der Tragödie „Tod der Dido“. Die einaktige Oper von Ignaz Holzbauer wurde 1784 uraufgeführt. Premiere ist am 20. August in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling).

„‚Tod der Dido‘ ist eng mit dem Gründungsmythos von Karthago verbunden. Die tragische Geschichte der legendären Königin, die von Liebe, Leidenschaft und tiefster Verzweiflung geprägt ist, erfährt in der Musik große emotionale Tiefe“, erklärt Bernd R. Bienert. Er ist seit 2012 Intendant von Teatro Barocco und für Regie und Ausstattung verantwortlich. Die musikalische Leitung liegt bei Christoph U. Meier.

Barockes Musiktheater: „Unterhaltsam und authentisch“

„Tod der Dido“ schrieb der aus Wien stammende Komponist Ignaz Hofbauer für den Kurfürstlichen Hof in Mannheim, an dem er arbeitete. Die Oper wird in Österreich zum ersten Mal auf Deutsch aufgeführt. Sie sei eine der brillantesten musikalischen Komödien überhaupt, so der „Presse“-Musikkritiker Wilhelm Sinkovicz. „Die diesjährige Stagione des Teatro Ba­­rocco bietet die Gelegenheit, dem hinreißenden Werk in einer nicht nur musikalisch, sondern – wie gewohnt bei dieser Compagnie – auch optisch der historischen Wahrheit angenäherten Version zu erleben.“

Teatro Barocco 2021 mit Glucks „La corona“
Barbara Palffy
2021 zeigte Teatro Barocco Christoph Willibald Glucks Oper „La Corona“

Mit „Charme und Witz“ geht es laut Bienert weiter. Das Teatro Barocco zeigt außerdem mit „Il maestro di cappella“ (im Bild ganz oben) ein humorvolles Intermezzo. In dem von Domenico Cimarosa 1793 komponierten Stück wird ein Solosänger zum „wundersamen Kapellmeister“. Die komische musiktheatralische Szene verdeutliche dem Publikum spielerisch die Komplexität einer fertigen Komposition, die auf akribischer Planung und Ausarbeitung beruht, so die Veranstalter.

Teatro-Barocco-Intendant Bienert kündigt barockes Musiktheater an, „unterhaltsam, authentisch und auf höchstem Niveau“. Für das audiovisuelle Gesamterlebnis sorgen das Ensemble, historische Instrumente, „aufwändige Kostüme zusammen mit den spektakulären Locations“.

Neben dem Neuen Burgsaal in Perchtoldsdorf (20. bis 23. August) und dem Schönbrunner Schlosstheater in Wien (2. und 3. September) gastiert Teatro Barocco erstmals im Stift Melk (10. September). „Der dortige Kolomanisaal ist einer der schönsten barocken Festsäle Österreichs. Unter den prachtvollen Fresken von Paul Troger wird die diesjährige Inszenierung perfekt zur Geltung kommen“, freut sich Bernd R. Bienert über die Einladung der Benediktiner.