Der Niederösterreicher distanzierte damit den viertplatzierten Italiener Marco de Tullio um 0,48 Sekunden. Der Titel ging in 1:42,97 Min. an den Rumänen David Popovici, der 17-jährige Jungstar holte damit wie auf WM-Ebene das Kraul-Double über 100 und 200 Meter. Für Auböck ist es die zweite EM-Medaille nach Silber über 400 Meter im Vorjahr in Budapest.
„Ich bin überglücklich, vor allem, dass das Glück auf meiner Seite war“, meinte Auböck nach seinem Medaillenlauf strahlend. „Ich habe versucht, nicht über die Medaille nachzudenken, einfach nur über das Rennen, wie ich mein bestes Rennen machen kann und einfach racen gegen die anderen und das andere in den Hintergrund setzen, was nicht einfach ist. Aber es hat heute funktioniert.“ Nach Platz sechs am Vortag im Semifinale lag der Niederösterreicher bei allen drei Wenden auf Rang sieben, war bei 150 Meter aber gut dabei und zündete auf der letzten Länge den Turbo.
„Ich bin nicht der Schnellste vorneraus und ich weiß, wenn, dann muss es hinten passieren“, erklärte der Kurzbahn-Weltmeister über 400 Meter Kraul. Er hatte sich für die Titelkämpfe u.a. vorgenommen, die 200 Meter als seine zweite Hauptstrecke zu etablieren. Popovici fehlten 0,97 Sek. auf den bei der Rom-WM 2009 vom Deutschen Paul Biedermann fixierten Weltrekord. Der Youngster hat auch ein Antreten über 400 Meter Kraul angedeutet – u.a. gegen Auböck.
Der wollte aber einmal den Moment genießen. „Diese Medaille bedeutet mir ganz, ganz viel. Ich habe nicht so viele, und jede Medaille ist etwas ganz Besonderes. Vor allem, da ich jetzt erst Medaillen gewinne mit 24, 25 Jahren. Ich habe davor mit meinem Trainer gesprochen, egal was ist, die letzten 15 Meter einfach durch und schau, dass du die Frequenz hoch kriegst und einfach ins Finish hinein. Jetzt ist es wichtig, den Erfolg zu genießen und zur Siegerehrung gehen zu dürfen.“

Im weiteren Verlauf der Finalsession sind aus österreichischer Sicht in Semifinalläufen einerseits noch der Tiroler Bernhard Reitshammer und der Niederösterreicher Valentin Bayer über 50 Meter Brust im Einsatz, die beiden sind als Siebenter bzw. Elfter in die Vorschlussrunde eingezogen.
Vierter Podestplatz für Familie Alexandri
Bereits am Vormittag holten die Alexandri-Schwestern aus Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) in ihrem vierten EM-Bewerb in Rom ihre zweite Silbermedaille. Dieses Mal in der Technik Kür. Zuvor wurden Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri bereits Vize-Europameisterinnen in der Freien Kür. Ihre Drillingsschwester Vasiliki holte im Einzel-Bewerb zweimal Bronze – mehr dazu in EM-Bronze für Vasiliki Alexandri in Freier Kür (noe.ORF.at; 14.8.2022).
Die Ausbeute des österreichischen Schwimmverbands (OSV) steht nun bei einmal Gold, viermal Silber und siebenmal Bronze. Am Montagvormittag war der Kärntner Heiko Gigler über 50 Meter Brust in 28,00 als 20., der Salzburger Luka Mladenovic in 29,06 als 40. ausgeschieden. Lena Grabowski schließlich, die Achte über 200 Meter Rücken, ließ ihre Saison in 1:03,32 Min. mit Rang 31 über 100 Meter Rücken ausklingen.