Holzhacker Wettbewerb Karlstift
ORF/Stefan Schwarzwald-Sailer
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Sport

Überraschungssieger bei Holzhacker-Duell

Der Ort Karlstift (Bezirk Gmünd) steht jedes Jahr im Bann der Holzhackerwettkämpfe. Im Mittelpunkt stand bisher immer das große Duell Waldviertel gegen Mühlviertel. Heuer durfte sich überraschend ein Dritter über die Holzhacker-Krone freuen.

Es ging um Kraft, Schnelligkeit und Präzision. Die Holzhackerarena im 100-Einwohner-Dorf Karlstift verwandelte sich am Feiertag wieder zu einem wahren Hexenkessel, während im Wettkampfring der Schweiß tropfte. Für die Sportler zählte nur eines: „Ein Holzhacker-Sportler hat immer das Ziel, dass er siegt“, sagte Manuel Haumer aus Breitensee (Bezirk Gmünd), „da müssen wir gar nicht diskutieren“.

Dafür waren Muskeln gefragt. Unter anderem mussten die Athleten einen sieben Meter hohen Baum in eine vorgegebene Richtung schneiden bzw. entasten, einen Rundling mit der Axt durchhacken und mit der Zugsäge schneiden – und das alles auf Zeit.

„In die Hose gegangen“

Silvia Rentenberger aus Groß Gerungs (Bezirk Zwettl) war eine von zwei Damen, die die Männer forderten. Sie zeigte sich zwischendurch selbstkritisch: „Das Scheibenschneiden ist bei uns leider etwas in die Hose gegangen – aber es ist ja noch nicht vorbei“. Auch Haumer gab sich kämpferisch: „Das ist für uns mehr ein Spaß, aber der Sieg wird weiterhin angepeilt, bis zum Schluss geben wir alles.“

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Im Mittelpunkt stand das ewige Duell Waldviertel gegen Mühlviertel, betonte Stefan Fuchs aus Groß Gerungs: „Wir schneiden natürlich für das Waldviertel, damit der Sieg daheim bleibt und wir die Oberösterreicher wieder bezwingen.“ Einen vergleichbaren Ansporn hat man auch auf der anderen Seite der Ländergrenze. „Eine gewisse Konkurrenz muss sein, sonst wäre es ja kein Bewerb“, sagte Gerhard Heiligenbrunner aus Liebenau (Freistadt).

Motivation für Sportler und Zuseher

Im Dreiländereck hat die Holzarbeit auch abseits des Wettkampfes noch Tradition. „Die Waldarbeiter sind bei uns permanent im Mittelpunkt“, erzählte Veranstalter Manfred Grill vom örtlichen Fremdenverkehrsverein. Beim Bewerb ging es zwar auch um die Kameradschaft und um Spaß bei der alltäglichen Waldarbeit der Holzknechte. Doch das „kleine Kräftemessen motiviert nicht nur die Akteure, sondern auch immer das Publikum“, freut sich Grill.

Holzhacker Wettbewerb Karlstift
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David Kucera und Michal Skornicka durften sich am Ende über den überraschenden Sieg in Karlstift freuen

Am Ende hatten beide Viertel das Nachsehen. Der Sieg ging erstmals in der fast 30-jährigen Wettbewerbsgeschichte an ein Team aus Tschechien. Damit hatten nicht einmal die Gewinner selbst gerechnet, sagte Michal Skornicka: „Ein wirklich unglaublicher Wettbewerb für uns, wir genießen es einfach.“

„Sonst kommen sie nicht mehr“

Die Waldviertler präsentierten sich hingegen als gute Gastgeber. „Wir haben in den vergangenen drei Jahren den Sieg immer nach Niederösterreich geholt, jetzt sind wir einmal die guten Gastgeber, sonst kommen sie uns nicht mehr“, scherzte Lukas Wagesreiter aus Langschlag (Bezirk Zwettl).

„Eine faire Chance für alle wieder einmal“, ergänzte Stefan Fuchs und fügte gleich eine Kampfansage hinzu: „Nächstes Jahr starten wir wieder voll durch. Vielleicht müssen wir ein- bis zweimal zusätzlich trainieren, dann schaffen wir es.“