Schloss Sankt Peter in der Au
Johannes Zimmer
Johannes Zimmer
Kultur

Klassische Musik an besonderen Plätzen

„Musik am Ursprung‟ bzw. klassische Musik mit renommierten Interpreten an mit berühmten Musikerpersönlichkeiten verknüpften Schauplätzen im Land bieten die Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich ab 28. August.

Unter den diesmal zehn Festivalorten ist erstmals auch das Schloss in St. Peter in der Au (im Bild oben, Bezirk Amstetten), dem Geburtsort des Operettenkomponisten Carl Zeller. Die weiteren Serenadenkonzerte finden in der Schubert-Gedenkstätte Schloss Atzenbrugg, im Pleyel-Kulturzentrum Ruppersthal (beide Bezirk Tulln), im Schlosstheater Laxenburg (Bezirk Mödling), im Festsaal Ruprechtshofen (Bezirk Melk), in der Burg Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), im Schönberg-Haus Mödling, im Haydn-Geburtshaus in Rohrau (Bezirk Bruck an der Leitha), im Haus der Kunst in Baden und im Ernst Krenek Forum in Krems statt. Die Eintrittspreise sind bei den einzelnen Konzerten unterschiedlich, eine Eintrittskarte kostet zwischen 20 und 31 Euro.

Bestritten wird der Konzertzyklus von namhaften Sängern und Sängerinnen wie Bo Skovhus, Martina Serafin und Hila Fahima, mit von Theaterbühnen, Film und Fernsehen bekannten Publikumslieblingen wie Katharina Stemberger, Andrea Eckert, Ulrich Reinthaller und Martin Schwab, aber auch mit Virtuosen wie dem Geiger Yury Revich, dem Akkordeonisten Nikola Djoric und den Pianisten Daniel Heide und Matthias Fletzberger. Auch dem Nachwuchs wie den Sopranistinnen Nicole Lubinger und Yibao Chen sowie dem Tenor David Kerber wird bei den Serenadenkonzerten eine Bühne geboten.

Wo Carl Zeller und Franz Schubert komponiert haben

Eröffnet wird der diesjährige Konzertzyklus am 28. August im Schloss St. Peter in der Au. Ab 18.00 Uhr werden dort anlässlich des 180. Geburtstages des berühmten Sohnes der Marktgemeinde und Komponisten der Operette „Der Vogelhändler“ Lieder und Arien Carl Zellers, ergänzt mit Werken von Franz Lehár und Robert Stolz, erklingen. Gestaltet wird die Carl-Zeller-Serenade von Nicole Lubinger, Michael Wagner, Andrea Linsbauer und Ulla Pilz.

Schloss Atzenbrugg
ORF NÖ
Schloss Atzenbrugg

Am 4. September singt Bo Skovhus, begleitet von Nikola Djoric am Akkordeon, bei der Schubert-Serenade in der Schubert-Gedenkstätte Schloss Atzenbrugg den Liederzyklus „Winterreise“. Bei der Pleyel-Serenade am 11. September im Pleyel-Kulturzentrum Ruppersthal stellen David Kerber, Julian Kainrath, Andrea Wild und Emre Yavuz Werke des Genius Loci Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Anton Diabelli gegenüber.

Von Laxenburg bis Mödling, von Rohrau bis Krems

„Back to the roots“ geht die Schloss-Serenade am 18. September im Schlosstheater Laxenburg, wo Hila Fahima, Yury Revich und Kristin Okerlund Musik von Leonard Bernstein, George Gershwin, Gustav Mahler und Yury Revich sowie Lieder aus Israel präsentieren.

Pleyel Museum Außenansicht
H. Anderle, IPG
Pleyel-Kulturzentrum Ruppersthal

Auf dem Programm der Randhartinger-Serenade am 25. September im Festsaal Ruprechtshofen stehen bisher nur als Manuskripte vorliegende Kompositionen, die Benedikt Randhartinger im Ruhestand komponiert hat. Diesen Uraufführungen werden Werke von Franz Schubert, Anselm Hüttenbrenner, Johann Herbeck, Franz Liszt und Joseph Haydn sowie Texte aus der Biedermeierzeit gegenübergestellt.

Komplettiert wird der Konzertzyklus durch die Hugo-Wolf-Serenade am 2. Oktober in der Burg Perchtoldsdorf mit Martina Serafin, Matthias Fletzberger und Andrea Eckert, die Schönberg-Serenade mit Günther Haumer, Daniel Heide und Martin Schwab am 9. Oktober im Schönberg-Haus Mödling, die Joseph-Haydn-Matinee am 16. Oktober im Haydn Geburtshaus Rohrau, die Beethoven-Matinee mit Liviu Holender, Matthias Fletzberger und Julia Stemberger am 23. Oktober im Haus der Kunst in Baden sowie die Krenek-Serenade am 30. Oktober im Ernst Krenek Forum Krems.

Komponisten, die das Land geprägt haben

Über das Programm des Jahres 2022 sagt Michael Linsbauer, künstlerischer Leiter der Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich: „Dank unserer Gastgebergemeinden und Kooperationspartner darf sich das Publikum auch im 62. Jahr der Serenadenkonzerte auf einen Veranstaltungsreigen freuen, mit dem alle Komponisten gewürdigt werden, die Niederösterreich künstlerisch mitgeprägt und kulturell bereichert haben.“

Fotos vom Dreh: Haydn Haus in Rohrau
ORF NÖ
Haydn-Geburtshaus in Rohrau

Einige der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte, aber auch der Gegenwart wurden in Niederösterreich geboren, wohnten und wirkten hier, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Und auch die Liste der Interpretinnen und Interpreten, die seit 62 Jahren bei den Serenadenkonzerten auftreten, liest sich wie das Who’s who der internationalen Musikelite. Solche Stars im Rahmen der Musikergedenkstätten Niederösterreichs zu erleben, macht diese Konzertreihe zu einem außergewöhnlichen Kunsterlebnis.“

Die im Jahr 1960 gegründeten und damit seit 62 Jahren bestehenden Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich sind die älteste Konzertreihe, die es im Bundesland gibt. „Das Ziel war und ist es, die Aufmerksamkeit einer an Klassik interessierten Öffentlichkeit mittels hochkarätig besetzter Konzertereignisse auf musikhistorische Originalschauplätze sowie historische und zeitgenössische Musikergedenkstätten zu lenken“, erklärt Michael Linsbauer, künstlerischer Leiter der Haydnregion Niederösterreich, der 2011 die inhaltliche Verantwortung über die Konzertserie übernahm.