Landesgalerie Krems
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APA/Künstlerhaus Vereinigung/ Tim Cavadini
Kultur

Oberhollenzer verlässt Landesgalerie

Mit Ende September verlässt Kurator Günther Oberhollenzer die Landesgalerie und wechselt als künstlerischer Leiter an das Wiener Künstlerhaus. Oberhollenzer war 16 Jahre lang in Niederösterreich tätig, davon sechs an der Landesgalerie.

Mit 1. Oktober wechselt Günther Oberhollenzer das Bundesland: Nach sechs Jahren als Kurator an der Landesgalerie in Krems übernimmt er im Herbst die künstlerische Leitung des Wiener Künstlerhauses. „Ich freue mich riesig auf das Künstlerhaus, weil es meiner Art des Kuratierens, meiner Art des Kunstliebhabens entgegen kommt“, so Oberhollenzer im Gespräch mit noe.ORF.at.

Günther Oberhollenzer
APA/Künstlerhaus Vereinigung/ Tim Cavadini
Günther Oberhollenzer verlässt mit Ende September die Landesgalerie Niederösterreich

Er freue sich besonders darauf, in Wien unmittelbar mit den rund 500 Mitgliedern des Künstlerhauses zusammen zu arbeiten. „Das Künstlerhaus ist wirklich ein wunderbar toller Ort, ihn in eine neue Zukunft zu bringen ist ungemein reizvoll“, so Oberhollenzer. „Wir haben neue Räumlichkeiten, ein tolles Team: Wir haben alles, was man braucht, um das Künstlerhaus neu zu positionieren“.

Landesgalerie: „Das Baby hat laufen gelernt“

Gleichzeitig geht für den geborenen Südtiroler mit Ende September eine lange Schaffensperiode in Niederösterreich zu Ende. Von 2006 bis 2015 war Oberhollenzer Kurator des Essl-Museums in Klosterneuburg (Bezirk Tulln). Seit 2016 war der 46-Jährige federführend am Aufbau der Landesgalerie in Krems beteiligt. Eine Erfahrung, die Oberhollenzer nicht missen möchte: „Es ist ein unglaublicher Glücksfall, wenn man als Kurator miterleben darf, wie ein neues Museum entsteht.“

Jetzt, wo das Museum gut dastehe, biete sich für ihn eine Gelegenheit, um sich neuen Aufgaben zu widmen. „Es ist als hätte das Baby selbst laufen gelernt.“ Eine lebenslange Verbindung mit der Landesgalerie werde es auch nach seinem Wechsel nach Wien geben, betont Oberhollenzer. In Absprache mit dem Direktorium werde Oberhollenzer die von ihm betreuten Projekte in Krems noch zu Ende begleiten. „Das ist mir ein großes Anliegen, und es sieht danach aus, als würde der fließende Übergang gelingen.“

Günther Oberhollenzer, Johanna und Helmut Kandl (von links)
Francois Pisapia
Günther Oberhollenzer (links) mit den Künstlern Helmut und Johanna Kandl anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Viva Archiva“ in der Landesgalerie im November 2021

Oberhollenzer setzte sich gegen acht Bewerber durch

Die Entscheidung zu Gunsten Oberhollenzers fiel einstimmig aus. Der studierte Kunsthistoriker folgt auf Tim Voss, der bereits 2019 seinen Vertrag gekündigt hatte und dessen Aufgaben zwischenzeitlich vom Programmausschuss der Vereinigung übernommen wurden. Oberhollenzer setzte sich gegen acht weitere Bewerberinnen und Bewerber, die es auf die Shortlist geschafft hatten, durch. Er zeichnet in Zusammenarbeit mit dem Programmausschuss für die Gestaltung des Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms der nächsten Jahre verantwortlich.

Tanja Prušnik, Präsidentin der Künstlerhaus Vereinigung, zeigte sich überzeugt, mit Oberhollenzer eine „ausgezeichnete Wahl“ getroffen zu haben: „Mit seiner jahrelangen Erfahrung als Kurator zeichnet er sich international nicht nur durch sein Fachwissen, sondern auch besonders durch seine tiefgehende Kenntnis der Vereinigung und ihrer Mitglieder aus.“ Im Vorjahr kuratierte er bereits gemeinsam mit Larissa Agel die Mitgliederausstellung der Vereinigung „(K)ein Mensch ist eine Insel“.