Polizei Mord Oberwaltersdorf Ermittlungen
Monatsrevue/Thomas Lenger
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Chronik

Frau erstochen: Ehemann in Haft

Die Polizei hat am Donnerstag den Ehemann jener Frau festgenommen, die am Mittwoch erstochen in ihrem Haus in Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) gefunden worden ist. Zum Motiv gibt es laut Polizei noch keine Details.

Bisher galt der Ehemann, der am Mittwoch den Notruf wählte, als Zeuge. Seit Donnerstag sitzt der Mann laut Polizei in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Haft. Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner besteht „dringender Tatverdacht“.

Die 57-jährige Frau wurde am Mittwoch mit Stichverletzungen am Kopf und Hals im Schlafzimmer gefunden. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. Dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge starb die Frau nach einer Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Es liege eindeutig Fremdverschulden vor, sagte Erich Habitzl, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.

Ehemann bestreitet Vorwürfe

Der nunmehr Verdächtige hatte anfangs nicht einvernommen werden können. Er hatte Polizeiangaben zufolge geschockt reagiert und psychologische Betreuung erhalten. Nach Angaben von Habitzl gab der 64-Jährige bei einer ersten Befragung an, mit der Bluttat nichts zu tun zu haben. Der Beschuldigte will in einem anderen Raum geschlafen, die verletzte Frau in der Früh entdeckt und sie anschließend reanimiert haben.

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Angehörige alarmierten am Mittwoch Polizei und Rettung
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Die Tat ereignete sich Mittwochfrüh in einem Einfamilienhaus
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Die Spurensicherung war am Nachmittag noch am Tatort
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Die Hintergründe der Tat sind noch unbekannt

Die Verhängung der Untersuchungshaft über den 64-Jährigen habe die Staatsanwaltschaft noch nicht beantragt, sagte Habitzl. In Aussicht gestellt wurde dieser Schritt für Freitag. Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner waren in der Causa am Donnerstag auch „noch weitere Vernehmungen“ ausständig. Eine Tatwaffe wurde vorerst nicht gefunden, auch zum Motiv der Tat ist noch nichts bekannt.

Betroffen über die Gewaltserie der vergangenen Tage zeigte sich SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. „Es reiht sich Femizid an Femizid und die Frauenministerin befindet sich offenbar in einem politischen Tiefschlaf“, konstatierte sie in einer Aussendung. Es brauche einen Gewaltschutzgipfel, auf dem die aktuellen Maßnahmen „einer Überprüfung unterzogen werden“. Als Richtschnur müsse die Istanbul-Konvention gelten.

Erweiterter Suizid in Neulengbach

Unklar ist das Motiv auch weiterhin im Fall des laut Polizei „erweiterten Suizids“ in Neulengbach (Bezirk St. Pölten). Mittwochabend waren in einer Wohnung zwei Tote entdeckt worden. Laut den bisherigen Ermittlungen geht die Polizei von Mord und Selbstmord aus.

Ein 22-Jähriger dürfte zunächst seine 20-jährige Freundin mit einem Paketmesser getötet und sich dann selbst das Leben genommen haben. Ein Bekannter – der Besitzer der Wohnung – hatte die beiden Toten gefunden – mehr dazu in Mord und Suizid in Neulengbach (noe.ORF.at; 25.8.2022).