Die Euphorie rund um das österreichische Frauen-Nationalteam während der Europameisterschaft in England war groß. Nach dem umjubelten 1:0-Sieg gegen Norwegen scheiterte die Mannschaft von Irene Fuhrmann letztlich an Deutschland im Viertelfinale. „Ich glaube, wir können von der Euphorie der Europameisterschaft profitieren. Ich merke, dass momentan jeder über Frauenfußball redet. Wir hoffen, dass das in der Meisterschaft genauso sein wird“, sagte die sportliche Leiterin der SKN St. Pölten Frauen, Liese Brancao-Ribeiro.
Ähnlich sieht man die Situation in Neulengbach (Bezirk St. Pölten). Sportchef Mario Graf berichtet von einem stärkeren Interesse am Frauenfußball. „Man wird viel mehr auf die Frauen Bundesliga angesprochen. Ich denke, wir müssen diesen Schwung mitnehmen. Wir sind auch als Verein dazu angehalten, da Initiativen zu setzen.“
Saisonziele klar definiert
Für St. Pölten geht es neben der Titelverteidigung – die letzten sieben gingen allesamt an den SKN – auch um den erstmaligen Einzug in die Champions League-Gruppenphase. Die Niederösterreicherinnen stehen in der letzten Qualifikationsrunde und erfahren ihre Gegnerinnen bei der Auslosung am 1. September. Das Saisonziel für die Kapitänin des SKN, Jasmin Eder, ist klar: „Die Meisterschaft ist ganz klar unser Ziel auch für diese Saison. Wir haben einen kleinen Umbruch gehabt, aber ich finde, dass wir uns gut gefunden haben.“
Für Neulengbach geht es nach dem fünften Tabellenrang in der Saison 2021/2022 darum, diesen wieder zu erreichen. „Wir hoffen, dass wir die in der letzten Saison vor uns platzierten Mannschaften aber mehr fordern und auch schlagen können“, so Graf. Kapitänin Nicole Bauer ergänzt: „Wir sind ein sehr junges Team und wir wollen einfach jedem zeigen, was wir können.“ Der SKV Altenmarkt (Bezirk Baden), in der Vorsaison Siebenter der Liga, möchte nach dem Abgang von gleich zwölf Spielerinnen zumindest an die Ergebnisse von 2021/2022 anschließen.
Rapid-Kooperation geplatzt
Sturm Graz, Austria Wien und Altach sind jene Vereine, die sowohl eine Damen- als auch eine Herrenmannschaft in den höchsten Spielklassen vertreten haben. Zeitweise stand eine Kooperation zwischen Neulengbach und Rapid Wien im Raum, die allerdings platzte. Zwei Gesprächsrunden zwischen den Vereinsvertretern wurden absolviert. „Und dann haben sich bei Rapid irgendwelche Kräfte durchgesetzt, die gesagt haben, sie wollen es alleine machen“, so Sportchef Mario Graf.
Die neue Saison startet übrigens gleich mit einem Niederösterreich-Derby. Altenmarkt empfängt zuhause St. Pölten. Neulengbach bestreitet das erste Spiel gegen die Wiener Austria. ORF Sport+ überträgt am Samstag live ab 11.00 Uhr.