Kinder warten vor Fußgängerampel
Bildagentur Zolles/Christian Hofer
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Verkehr

Appell an Autofahrer: Rücksicht auf Schulkinder

Wenn am Montag in Niederösterreich das neue Schuljahr beginnt, dann sind auch wieder viele Kinder auf den Straßen unterwegs. Mit der „Aktion Schutzengel“ sollen Autolenker sensibilisiert werden, vor Schulen und Kindergärten besonders aufmerksam zu sein.

Fast 200.000 Schülerinnen und Schüler starten in der kommenden Woche in Niederösterreich in das neue Schuljahr. Viele von ihnen legen den Schulweg ganz oder teilweise zu Fuß zurück. Wenn auch in den letzten beiden Jahren wegen CoV-bedingten Distance-Learnings von zu Hause aus die Zahl der Schulwegunfälle stark zurückgegangen ist, will auch heuer die „Aktion Schutzengel“ des Sicherheitsforums Niederösterreich auf das Thema aufmerksam machen.

Auch heuer wird die Aktion von einer prominenten Patin unterstützt. Sängerin Monika Ballwein appelliert in diesem Zusammenhang an die Autofahrer: „Die Schule geht wieder los und ganz viele Schülerinnen und Schüler tummeln sich vor dem Schulgebäude und sind nervös, weil es vielleicht ihr erster Schultag ist oder weil sie die Freunde wieder treffen. Deshalb: Bitte unterstützt die ‚Aktion Schutzengel‘, seid ihr die fahrenden Schutzengel, seid achtsam vor den Schulwegen, bremsbereit sein, langsam fahren."

Polizei verstärkt Präsenz im Bereich von Schulen

Besondere Aufmerksamkeit brauchen dabei die knapp 17.000 Schülerinnen und Schüler, die jetzt in die ersten Klassen der Volksschulen kommen, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Wir werden aufmerksam machen, Vorsicht walten zu lassen, mittels Plakaten und Tempomessgeräten, bis hin zu Warnwesten, die unsere Schülerinnen und Schüler bekommen werden, damit sie noch sichtbarer sind und noch sicherer in die Schule kommen.“

Unfälle am Schulweg

Viele Schülerinnen und Schüler sind zu Fuß unterwegs, aber zunehmend im Trend sind auch Fahrräder, Roller, Scooter & Co. Damit steigt auch das Unfallrisiko markant.

Zusätzlich sollen mobile Tempoanzeigen in den Straßen vor Schulen und Kindergärten die Autofahrer auf ihre aktuell gefahrene Geschwindigkeit aufmerksam machen und sie verstärkt dazu animieren, die geltenden Tempolimits einzuhalten. Gleichzeitig hat aber auch die Exekutive angekündigt, den Verkehr in den kommenden Tagen und Wochen vor allem in Nahbereichen von Schulen und Kindergärten ganz besonders zu überwachen, auch mit Lasermessgeräten, wie es seitens der Landespolizeidirektion heißt.

Jährlich werden 100 Gefahrenstellen entschärft

Die „Aktion Schutzengel“ wird heuer zum 23. Mal durchgeführt. Verbunden mit dem Appell an die Autofahrer, auf die Schulkinder Rücksicht zu nehmen, ist man auch seit Jahren bemüht, Gefahrenstellen im Straßenverkehr zu entschärfen. Mehrere tausend gefährliche Stellen wurden seit dem Beginn der „Aktion Schutzengel“ dem Land Niederösterreich gemeldet, jährlich werden so etwa 100 gefährliche Stellen entschärft, so Mikl-Leitner.

All diese Bemühungen haben dazu geführt, dass die Zahl der Schulwegunfälle in Niederösterreich in den letzten Jahren stetig abgenommen hat. Die Verkehrssicherheit auf Schulwegen ist mittlerweile deutlich höher als auf Freizeitwegen. Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich zeigt, dass in den vergangenen drei Jahren sechsmal so viele 6- bis 14-jährige Kinder in der Freizeit im Straßenverkehr verletzt wurden wie am Schulweg.

Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenz im Verhalten im Straßenverkehr zu lernen. Schülerlotsen und Exekutive sichern Übergänge, Autofahrer sind aufmerksamer und vor vielen Schulen wurden in den vergangenen Jahren Verkehrssicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Elterntaxis nehmen dem Kind diese Chance und verursachen zudem im Schulumfeld oft ein Verkehrschaos, kritisiert der VCÖ.