Junge Weißstörche im Horst
Hans-Martin Berg
Hans-Martin Berg
Tiere

Babyboom bei Weißstörchen

BirdLife Österreich hat eine Zwischenbilanz zum Bruterfolg der Weißstörche gezogen. Und dieser dürfte heuer sehr gut verlaufen sein: Es wurden fast 2,5 ausgeflogene Jungvögel pro besetztem Horst gezählt. Die Brutbedingungen waren besonders günstig.

Freunde des Klapperstorchs durften heuer besonders viele Jungtiere beobachten, denn: „Der heurige Bruterfolg unserer Weißstörche dürfte gut verlaufen sein“, weiß Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich. „In einer Zwischenbilanz mit dem Vorliegen von knapp der Hälfte aller erfassten Horstdaten liegt dieser bei fast 2,5 ausgeflogenen Jungvögeln pro besetztem Horst, was für Österreich einen sehr guten Wert darstellt.“

Die Gründe für die erfreulichen Zahlen in diesem Sommer sind ein ausreichendes Nahrungsangebot in der Nähe der Horste, sowie eine günstige Witterung. „Vor allem in der ersten Junihälfte, wenn die Jungvögel noch klein sind, können sich längere Schlechtwetterperioden fatal auswirken“, so die Expertin, „solche Verluste blieben heuer zumindest in Südost- und Ostösterreich weitestgehend aus. Nur rund ein Zehntel aller Horstpaare blieben erfolglos, im Vorjahr waren es doppelt so viel.“

In Österreich brüten in der Regel über 400 Weißstorchpaare, etwa 90 davon in Niederösterreich. Klassisch trifft man die meisten Störche im Burgenland. Neu ist der Zuwachs der letzten Jahre in Vorarlberg, wo man 2021 84 Paare gezählt hat.

Zug der Weißstörche
Michael Dvorak/Birdlife
Zugtrupp der Weißstörche

Aufbruch Richtung Süden

Der Weißstorch kommt im März nach Österreich und verbringt dann etwa fünf Monate im Brutgebiet. Im August ist es für die jungen Zugvögel dann an der Zeit, ihre Reise in den Süden anzutreten. Die Störche sind Langstreckenzieher, die tausende Kilometer bis in ihr Winterquartier zurücklegen und brechen daher relativ früh auf. Einige Jungvögel sogar vor ihren Eltern, denn ihr Zugverhalten ist angeboren und sie wissen instinktiv, wo sie hinmüssen.

Kurzstreckenzieher, wie der Buchfink oder der Star, verharren bis weit in den Herbst hinein in Österreich, bevor sie in wärmere Gefilde ziehen. Um Allerheiligen schließen die Kraniche, die Österreich auf ihrem Weg nach Spanien oder Nordafrika nur passieren, den Vogelzug mit ihrem spektakulären Flugschauspiel ab.