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Verkehr

Verspätungen und Ausfälle im Wiener Umland

In der Region südlich von Wien gibt es seit Kurzem einen neuen Fahrplan und auf einigen Strecken einen neuen Buslinienbetreiber – verbunden mit Anlaufschwierigkeiten. Viele Busse seien verspätet oder würden überhaupt ausfallen, wird kritisiert.

Die Linie 250 ist so etwas wie die Hauptschlagader des öffentlichen Verkehrs in Breitenfurt (Bezirk Mödling). Viele pendeln damit täglich nach Wien. Wenn es hier zu Problemen kommt, bemerke man das auf dem Gemeindeamt sofort, sagt Amtsleiter Michael Klinger. „Es gab in den letzten zwei Wochen sicher um die 20 Mails und 30 Anrufe mit Beschwerden und viele sprechen mich natürlich darauf an.“

Seit zwei Wochen gibt es einen neuen Fahrplan in der Region und einen neuen Linienbetreiber. In Breitenfurt sind drei Buslinien betroffen. Busse würden bis zu einer Stunde verspätet sein oder komplett ausfallen, kritisieren Bürgerinnen und Bürger. „Einmal waren es auch drei Verbindungen hintereinander, das ist schon massiv“, so Klinger.

Dazu käme ein Kommunikationsproblem: Online würden die Verspätungen und Ausfälle nicht aktuell angezeigt werden. Die Gemeinde sei in ständiger Kommunikation mit dem neuen Linienbetreiber.

Personalmangel, Krankenstände und fehlende Ersatzteile

In einer Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at entschuldigt sich Sabine Zuklin-Pollany, Geschäftsführerin von Zuklin-Bus, bei den Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten. Trotz großer Anstrengungen sei es nicht möglich, krankheitsbedingt ausgefallenes Personal durch die Anstellung zusätzlicher Fahrerinnen und Fahrer zu ersetzen. Ein Problem, das derzeit alle Busunternehmer treffe, so Zuklin-Pollany.

Sie habe einen Musterprozess gegen das AMS geführt, weil dieses die Rot-Weiß-Rot-Karte für drei Bewerber verweigert habe, diesen Prozess aber verloren, so Zuklin-Pollany. Man kämpfe seitdem dafür, dass Busfahrerinnen und Busfahrer in die Liste der Mangelberufe aufgenommen wird. Auch würden Ersatzteile für Busse fehlen oder verspätet ausgeliefert. Man arbeite aber mit Hochdruck daran, bis Schulbeginn einen regulären Linienbetrieb zu sichern.

VOR in „intensiven Gesprächen“

Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) war für Ausschreibung und Vergabe zuständig. Laut einem Sprecher sei man in intensiven Gesprächen mit dem Buslinienbetreiber. Hier hätte sich eine Situation aufgeschaukelt, zur Personalknappheit wegen der Arbeitsmarktsituation kämen noch unerwartete Krankenstände.

Mit den neuen Fahrplänen hätte sich der öffentliche Verkehr südlich von Wien eigentlich verbessern sollen: Theoretisch würden mehr Busse fahren und die Pläne seien besser auf Zug und S-Bahn abgestimmt. „Nur kommen diese Verbesserungen nun nicht bei der Bevölkerung an. Dafür entschuldigen wir uns als VOR bei unseren Kunden. Es ist eine gemeinsame Anstrengung, das zu begradigen“, so der Sprecher. Bis zum Schulstart am Montag möchte der VOR gemeinsam mit dem Linienbetreiber alle Probleme beseitigt haben.