Chronik

Burgruinen-Renovierung mit Hubschrauber

Am Dienstagvormittag ist die Burgruine Aggstein (Bezirk Melk) zum Schauplatz eines aufwendigen Hubschraubereinsatzes geworden. Um einem Verfall der Burgmauern entgegenzuwirken, mussten Gerüstteile zur Baustelle geflogen werden.

Rund 35-mal musste der Hubschrauber des Typs Eurocopter AS350 die Burg anfliegen, damit alle Baumaterialien an Ort und Stelle gebracht werden konnten. Eine Herausforderung stellte insbesondere die Beschaffenheit des Einsatzortes dar. Über 600 Kilogramm wogen einzelne Fuhren. Diese wurden gekonnt angehoben, um das alte Mauerwerk herumgezirkelt und punktgenau wieder abgesetzt.

Dass der Einsatz rund um die Anfang des zwölften Jahrhunderts erbaute Burg eher ungewöhnlicher Natur ist, bestätigte auch Hubschrauberpilot Wolfgang Pitterle: „Oben auf der Ruine ist es sehr eng, es gibt wenig Platz. Es ist, wie wenn man beim Schlauch etwas einfädelt. Das ist die Herausforderung.“

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Renovierung Burgruine Aggstein
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In 300 Meter Höhe wurde säckeweise Baumaterial in die Burg herabgelassen
Renovierung Burgruine Aggstein
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Auch Gerüste wurden in die Hochburg geflogen
Renovierung Burgruine Aggstein
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Der Hubschrauber vom Typ Eurocopter AS350 musste über 30 Mal ausrücken

Hubschraubereinsatz sei ökonomische Entscheidung

Die Entscheidung, die Materialien per Hubschrauber anzuliefern, ist nicht nur angesichts schwerer Ladungen von bis zu 600 Kilogramm leichtgefallen. Zudem wäre es über den Landweg deutlich teurer und auch aufwendiger gewesen. Letztlich sei der Hubschrauber die logische Option gewesen, heißt es.

„Das war ganz einfach eine kalkulatorische Überlegung. Ich hätte es selbst nicht geglaubt, bis ich es mir ausgerechnet habe. Das Einbringen mit dem Hubschrauber ist wesentlich günstiger gewesen, als wenn wir es händisch eingebracht hätten“, erzählt der Geschäftsführer der Burgruine Aggstein, Maximilian Deym.

Über 70.000 Gäste zählt die Burg jedes Jahr. Um einem Verfall des historischen Mauerwerks entgegenzuwirken, müssen die Mauerkronen der Burgruine regelmäßig befestigt werden. Lose Gesteinsteile werden abgetragen, das Mauerwerk maschinell gereinigt, Fehlstellen ausgemauert und händisch neu verfugt. Heuer werden Teile der Hochburg und der Kapelle restauriert. Bis die Arbeiten abgeschlossen sind, wird es rund vier bis fünf Wochen dauern.