2,3 Kilometer lang ist die St. Pöltner Promenade, wie die Ringstraße um die Altstadt genannt wird. Diese war zuletzt nicht unbedingt ein Schmuckstück in der niederösterreichischen Landeshauptstadt: Autos prägen das Straßenbild, die Anzahl der Unfälle ist hoch, zum Flanieren wird sie nur kaum genutzt.
Die Stadt St. Pölten will den Promenadenring daher umgestalten und vor allem den Pkw-Verkehr reduzieren. Unter dem Motto „Grüner Loop“ sollen die Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger verbessert werden und mehr Grünflächen entstehen. Das Projekt wurde am Dienstag als eines der beiden Siegerprojekte beim VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet.
Jedes Jahr suchen Verkehrsclub Österreich (VCÖ), das Land Niederösterreich und die ÖBB nach vorbildlichen Projekten. Zweites Siegerprojekt ist das Mobility.Lab Niederösterreich mit dem Projekt LISA in Tulln und im südlichen Weinviertel.
Dabei wurde ein neues Mobilitätskonzept für elf Gemeinden geschaffen, das zwei elektrische Buslinien, verschließbare Radboxen, Ladestationen für E-Autos, ein E-Carsharing-Angebot und einen Shuttledienst mit elektrischen Fahrzeugen umfasst. Die Shuttlefahrten starten an definierten Stationen und können per App oder telefonisch gebucht werden. Damit will man vor allem die Fahrt zum Bahnhof Tullnerfeld erleichtern.
„Der VCÖ-Mobilitätspreis zeigt, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt“, so der VCÖ in einer Aussendung. Auch das Land Niederösterreich versucht weiter an den Schrauben der Mobilität zu drehen. Im Raum St. Valentin (Bezirk Amstetten) soll demnächst ein Projekt ausgeschrieben werden, kündigte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) an. „Wir werden versuchen, den Linienverkehr teilweise mit Bussen zu ersetzen, damit wir aus der Diskussion um leere Busse rauskommen“, so Schleritzko.