Jugendliche aus Kenia in Wieselburg
NLK Pfeffer
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Landwirtschaft

Jugendliche aus Kenia lernen Biolandwirtschaft

In Wieselburg (Bezirk Scheibbs) sind derzeit Jugendliche aus Kenia zu Gast, um sich über modernen Biolandbau zu informieren. Der Wissensaustausch wird vom Verein Sauti Kuu organisiert, dessen Gründerin Auma Obama, Barack Obamas Schwester, ist.

Der Aufbau einer modernen, leistungsfähigen Landwirtschaft ist für Afrika besonders wichtig, um dort die wachsende Bevölkerung ernähren zu können. In der landwirtschaftlichen Fachschule Francisco Josephinum in Wieselburg werden 15 jungen Landwirtinnen und Landwirte aus Kenia vier Wochen lang im Umgang mit neuen landwirtschaftlichen Technologien geschult, von der naturnahen Lebensmittelproduktion bis zur Kompostwirtschaft. Es stehen auch Exkursionen zu vielen landwirtschaftlichen Betriebe am Programm.

Die Agrarstudentin Lamic Aching meint: „Ich habe hier die Möglichkeit, moderne Landwirtschaft zu studieren, vor allem die Maschinen sind beeindruckend.“ Ihr Kollege Nelson Ochieng ergänzt: „Ich werde das Wissen von hier mit nach Hause nehmen, denn es ist wichtig, meine Gesellschaft zu modernisieren. Hier ist die Mechanisierung der Landwirtschaft sehr fortgeschritten, und dieses Wissen werde ich mit meinen Landsleuten teilen.“

„Bildung überwindet Armut“

Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) zeigt sich von dem Projekt beeindruckt: „Diesen jungen Menschen beizubringen, eigene Lebensmittel zu erzeugen, um unabhängig zu sein, ist genau der richtige Weg", so Pernkopf und weiter: „Nach dem Motto ,Bildung überwindet Armut’ unterstützt das Land Niederösterreich, das als Agrarland Nummer Eins eine große Expertise und Tradition in der Landwirtschaft vorweisen kann, sehr gerne den Wissensaustausch und die Ausbildung dieser Jugendlichen aus Kenia.“

Die Gründerin der Foundation Sauti Kuu, Auma Obama, will den biologischen Landbau in Kenia fördern. „Das Wichtigste für den Erfolg meiner Arbeit sind starke Partner, die an meine Visionen glauben. In Österreich, besonders hier in Niederösterreich, habe ich genau das gefunden, was ich gesucht habe: Österreich ist Vorreiter in Europa in Bezug auf biologische Landwirtschaft und deshalb freuen wir uns, hier sein zu dürfen", so Auma Obama.

Pernkopf bei Projekt Kenia
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LH-Stv. Stephan Pernkopf (2.v.l.), Gründerin der Foundation „Sauti Kuu“ Auma Obama (3.v.l.) und Schirmherrin Doris Schmidauer (4.v.l.)

„Wir möchten die Expertise, das technische Know-How, was das Agrarwesen betrifft, zu den Menschen nach Kenia holen. Österreich ist das beste Beispiel dafür, dass man mit Landwirtschaft nicht nur Essen auf den Tisch bringen, sondern auch sein Leben bestreiten kann.“

„Beide Seiten profitieren von Wissensaustausch“

Auch Schirmherrin Doris Schmidauer ist vom Erfolg dieses Projektes überzeugt – vor allem davon, dass von diesem Wissensaustausch beide Seiten profitieren: „Dieses Programm am Francisco Josephinum hat zum Ziel, den kenianischen Landwirtinnen und Landwirten Wissen über Lebensmittelproduktion und Lebensmittelverarbeitung zu vermitteln. Es ist aber auch ein Wissenstransfer und ich bin mir sicher, dass die Menschen, die dieses Projekt hier in Niederösterreich begleiten, auch viel über das Leben und die Menschen in Kenia lernen", betont Doris Schmidauer.

Das Projekt in Wieselburg wird auch von Oikokredit Austria unterstützt, eine soziale Entwicklungsgenossenschaft, die unter anderem Mikrokredite vergibt. Der Name der Foundation „Sauti Kuu“ bedeutet „starke Stimme“. Die Jugendlichen aus Kenia wollen mit starker Stimme und neuem Wissen in ihre Heimat zurückkehren.