Robert Huber, Flugretter, mit Robert Friess
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„GANZ PERSÖNLICH“

Flugretter: „Kindereinsätze am schlimmsten“

Robert Huber ist beim Rettungshubschrauber Christophorus 2 des ÖAMTC in Gneixendorf (Krems) stationiert und hat diesen Sommer seinen 4.000. Einsatz absolviert. Im Gespräch mit noe.ORF.at erzählt er, was trotz seiner Routine die Herausforderungen im Job sind.

Robert Huber ist Flugretter aus Leidenschaft. Schon in jungen Jahren begann er beim Roten Kreuz, der Liebe wegen kam er nach Niederösterreich. Seit 1999 arbeitet Huber beim ÖAMTC, mittlerweile ist er seinen 4.000 Einsatz mit dem Rettungshubschrauber absolviert. ORF NÖ-Redakteur Robert Friess hat mit ihm an seinem Arbeitsplatz in Krems über seine Laufbahn und die forderndsten Einsätze gesprochen.

noe.ORF.at: Rettungssanitäterinnen und Sanitäter gibt es viele, aber wie wird man Flugretter?

Huber: Ich bin mit 17 Jahren schon Sanitäter beim Roten Kreuz in Salzburg, Flachgau Nord, geworden. Mit 20 bin ich mit meiner Frau nach Niederösterreich gezogen. Dann ist eines zum anderen gekommen: Ich bin beim Roten Kreuz Krems gefahren, Notarztwagen und Notfallsanitäter. Unmittelbar neben dem Rot-Kreuz-Gebäude steht das Krankenhaus, wo früher der Notarzthubschrauber gestanden ist. So ist der Wunsch immer größer geworden, da auch selbst mitzufliegen.

Robert Huber, Flugretter
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Robert Huber hat bereits 4.000 Einsätze als Flugretter hinter sich

noe.ORF.at: Mehr als 4.000 Einsätze sind es bisher. An welche erinnert man sich da am meisten?

Huber: 4.000 sind natürlich viele Einsätze. Es bleiben dann einige in Erinnerung. Leider sind es immer eher die tragischen, vor allem wenn Kinder betroffen sind. Man braucht, wenn man bei der Rettung tätig ist, oder auch bei der Feuerwehr, irgendwelche Mechanismen, dass man dann solche Einsätze bewältigen kann. Auch wenn man schon 4.000 Einsätze geflogen ist: Bei Kindern kiefelt man doch ein bisschen länger daran.

noe.ORF.at: Aber es gibt auch positive Seiten. Ich habe einige Zeitungsartikel gefunden, wo die Menschen, die Sie gerettet haben, hierhergekommen sind und sich bei Ihnen bedankt haben.

Huber: Es passieren doch Dinge, die uns dann immer zeigen, warum wir das machen, diese hellen Sterne, diese Punkte, wo man sich dann von einem Einsatz zum anderen hantelt: Wenn uns Personen oder Patienten besuchen, wo wir sagen, das hat funktioniert, deswegen machen wir den Dienst, deswegen nehmen gewisse Risiken auf uns.

noe.ORF.at: Sie sind jetzt 60 Jahre alt. Wie lange wollen Sie noch Flugretter sein?

Huber: Also ans Aufhören denke ich noch nicht. Ich fühle mich gut. So ca. zwischen 50 und 55 habe ich gemerkt, dass ich langsam zu den Älteren gehöre, wegen ein paar Kilo zu viel habe ich dann zu laufen begonnen und heuer bin ich meinen ersten Halbmarathon gelaufen, den ich durchgelaufen bin. Also ich fühle mich nicht zum alten Eisen gehörend und möchte das schon noch zwei Jahre machen. Wenn es drei Jahre wären, umso besser.