Lehrer schreibt auf Tafel
ORF.at/Zita Klimek
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Bildung

Neues Schuljahr: „Keine Reserve“ bei Lehrern

200.000 Schülerinnen und Schüler starten am Montag in Niederösterreich in das neue Unterrichtsjahr. Betreut werden sie von 23.000 Lehrerinnen und Lehrern – laut Bildungsdirektion genügend, um alle Klassen zu besetzen, es gebe aber keine „Reserve“ mehr.

Dass es keine Personalreserve gebe, liege auch daran, dass fast 50 Prozent aller Lehrkräfte Teilzeit arbeiten, weil sie berufsbegleitend noch ihr Masterstudium machen müssen, sagte Bildungsdirektor Johann Heuras bei einer Pressekonferenz. „Die ‚Lehrerbildung Neu‘ ist deshalb dringend zu evaluieren“, forderte Heuras, der schon im Frühjahr vor einem dramatischen Lehrermangel gewarnt hatte.

Engpässe bei fertig ausgebildeten Lehrern gibt es in Fächern wie Physik, Chemie, Biologie, Bewegung und Sport, Musik oder Bildnerische Erziehung. Damit alle Stunden gehalten werden können, würden auch Lehramtsstudierende eingesetzt und zudem Mehrdienstleistungen erbracht.

Für den häuslichen Unterricht sind weniger Kinder angemeldet als im Vorjahr. „Im Vorjahr waren 2.049 Kinder angemeldet, im heurigen Schuljahr nur noch 1.056. Diesen Rückgang werte ich als positives Zeichen“, so der Bildungsdirektor.

Kindergarten: Positives Personal nicht in Gruppen

In Sachen Coronavirus gilt in Kindergärten und Schulen in Niederösterreich das Vorsichtsprinzip. „Kein positiv getestetes Kind und keine positiv getestete Begleitperson darf einen Kindergarten betreten. Positives, aber symptomloses Personal wird beispielsweise mit administrativen Aufgaben betraut, wird aber nicht mit den Kindern in den Gruppen arbeiten“, so Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Nachweislich positive Beschäftigte seien angehalten, in den Krankenstand zu gehen.

So sehe die Lage auch in den Schulen aus. „Wir wollen in den niederösterreichischen Bildungseinrichtungen keinen Gebrauch von der Bundesregelung machen, positiv getestetes Lehrpersonal unterrichten zu lassen, denn es geht uns um den größtmöglichen Schutz in unseren Schulen und Kindergärten.“

Bildungslandesrätin zu Schulstart

Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) spricht im Interview mit Claudia Schubert über die CoV-Maßnahmen zum Schulstart in Niederösterreich.

Flächendeckende Testungen seien nicht vorgesehen, diese würden eine große Belastung für das Personal darstellen. Empfohlen wurden aber eigenverantwortliche Testungen zu Hause. Unter den 200.000 Schülerinnen und Schülern sind rund 19.000 Taferlklassler.

Schulstartgeld kann bis Februar beantragt werden

Zahlen lieferte Teschl-Hofmeister auch zur diesjährigen Sommerschule. 6.700 Personen wurden von 850 Pädagoginnen und Pädagogen und 370 Studierenden an 202 Standorten auf die kommenden Monate vorbereitet.

Bisher eingegangen seien 81.000 Anträge für das sogenannte „blau-gelbe“ Schulstartgeld von 100 Euro. Diese Unterstützung kann noch bis inklusive 4. Februar 2023 online beantragt werden – mehr dazu in Antrag für Schulstartgeld ab heute möglich (noe.ORF.at; 16.8.2022).