Politiker aus Niederösterreich in Alpbach
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Politik

Alpbach: Schnelle Entscheidungen der EU gefordert

Der Ukraine-Krieg und die Neuordnung Europas sind heuer im Fokus des Europäischen Forums Alpbach gestanden. 13 Tage lang wurde im Tiroler Bergdorf über die aktuellen Herausforderungen diskutiert, auch bei Veranstaltungen des Landes Niederösterreich.

Schon beim Europafrühstück des Landes Niederösterreich trafen zahlreiche Referenten und Teilnehmer aufeinander, um über die brennenden Themen unserer Zeit zu diskutieren. Im Fokus standen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Europa.

Der Krieg habe Europa komplett verändert, sagte Europa-Ministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), die Schnelligkeit, Einigkeit und Erweiterungsschritte fordert: „Da gehört für mich auch dazu, dass wir darüber nachdenken, wie und wie schnell wir Entscheidungen in der Europäischen Union treffen, und da rede ich auch gerade im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik vom Einstimmigkeitsprinzip, das uns hindert."

„Schnelle Entscheidungen sind Überlebensfrage“

Dass Europa aktuell inmitten einer Zeitenwende ist, das bezweifelte niemand beim Forum Alpbach. „Insofern muss Europa jetzt nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch zusammenwachsen. Denn nur gemeinsam können wir diese Krisen, die uns allen jetzt im Winter bevorstehen, meistern“, so die deutsche Politologin Andrea Römmele.

„Niederösterreich-Abend“ in Alpbach
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Bei den Veranstaltungen des Landes Niederösterreich standen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Europa im Fokus

Laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) werden schnelle Entscheidungen zur Überlebensfrage der EU werden. „Daher braucht es hier ganz klare Antworten, aber vor allem auch was Merit Order betrifft. Denn wir alle spüren es, die Strompreise sind nicht mehr zu stemmen, seitens der Haushalte, aber auch seitens der Wirtschaft“, so die Landeshauptfrau.

Junge Generation braucht Perspektiven

Beim politischen Dialog wurde unter anderem auch über die Herausforderungen verschiedener Generationen diskutiert. Besonders die Jungen bräuchten jetzt Perspektiven. Denn sie wären in der Coronavirus-Pandemie die großen Verlierer der letzten Jahre gewesen, betont die Autorin und Publizistin Diana Kinnert.

„Ich hoffe, dass wir im Sommer alle gelernt haben, uns auf den Coronaherbst vorzubereiten, dass digitales Arbeiten vorangeht, dass alle Investitionen, die wir für den Fortschritt brauchen, nicht gestoppt werden, weil wir gerade mit einer Energiekrise belastet sind, sondern dass Investitionen auch ein Versprechen für die Zukunft sind", so Kinnert.